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Machtkampf entschieden: Wolf bleibt Thüringer BSW-Chefin

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Katja Wolf setzte sich in einer Kampfkandidatur um den Thüringer Parteivorsitz durch - © Jacob Schröter/dpa
Katja Wolf setzte sich in einer Kampfkandidatur um den Thüringer Parteivorsitz durch (© Jacob Schröter/dpa)

Thüringens Vize-Ministerpräsidentin Katja Wolf bleibt BSW-Landeschefin. Die 49-Jährige gewann auf einem Parteitag in Gera eine Kampfkandidatur gegen die von Parteigründerin Sahra Wagenknecht unterstützte Landtagsabgeordnete Anke Wirsing. Damit ist der seit Wochen tobende Machtkampf um die Besetzung der Thüringer Parteispitze entschieden.

Wagenknecht hatte kurz vor dem Parteitag in einem Brief an die Mitglieder eine «Neuaufstellung des Landesvorstandes» verlangt und damit Front gegen die Thüringer Landeschefin gemacht, mit der sie seit der BSW-Regierungsbeteiligung in einer Koalition mit CDU und SPD im Clinch liegt. Wolfs pragmatischer Regierungskurs stößt bei der Mannschaft um Wagenknecht, aber auch bei einigen Thüringer Mitgliedern auf Kritik. Sie verlangten eine Trennung von Regierungs- und Parteiamt.

Um den BSW-Parteivorsitz in Thüringen wurde heftig gestritten. (Archivfoto) - © Michael Reichel/dpa
Um den BSW-Parteivorsitz in Thüringen wurde heftig gestritten. (Archivfoto) (© Michael Reichel/dpa)

Wolf erhielt bei der Abstimmung in Gera 61 Stimmen. Die bisher in der Landespolitik kaum in Erscheinung getretene Wirsing bekam 35 Stimmen. Wolf ist auch Finanzministerin in Thüringen. Die Entscheidung über die BSW-Spitze war auch von den Koalitionspartnern mit Interesse verfolgt worden. Eine Wahl von Wirsing, die sich als Wagenknecht-Anhängerin bezeichnet, hätte möglicherweise Einfluss auf die fragile Regierungskoalition gehabt. Sie verfügt im Landtag mit 44 von 88 Stimmen über keine eigene Mehrheit.

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