Eine mögliche Großkatze ist in einem Waldgebiet im nördlichen Rheinland-Pfalz gesichtet worden. Ein Jäger habe am Dienstagabend vom Hochsitz in dem Wald bei Altenahr unweit der Grenze zu Nordrhein-Westfalen ein Tier entdeckt und fotografiert, das er für eine Raubkatze halte, teilte die Verbandsgemeinde Altenahr mit. Auf der Grundlage seiner Schwarz-Weiß-Aufnahmen sei die Identität des Tieres aber derzeit nicht eindeutig feststellbar.
Die Sachlage werde mit der gebotenen Sorgfalt zurzeit geprüft, teilte die Verbandsgemeinde weiter mit. Ein Fährtensucher sei beauftragt. Mithilfe seiner Expertise solle anhand möglicher Spuren das gesichtete Tier genauer identifiziert werden.
«Noch gibt es keine weiteren Erkenntnisse dazu», sagte der Sprecher der Verbandsgemeinde am Nachmittag. Der Jagdpächter sei bereits mit dem Fährtensucher im Wald unterwegs gewesen. «Es ist schwierig. Das Tier wird ja nicht da stehen und auf uns warten», sagte der Sprecher.
Gemeinde: «Es besteht kein Grund zur Panik»
«Wir nehmen die Meldung des Jägers ernst und informieren Sie transparent. Es besteht kein Grund zur Panik», teilte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, Dominik Gieler, den Bürgern mit. Waldbesucher sollten beim Betreten der Waldgebiete vorsorglich besonders aufmerksam sein.
«Spekulationen sind nicht hilfreich. Wir werden die Öffentlichkeit umgehend weiter informieren, sobald gesicherte Erkenntnisse vorliegen», sagte er. Die Sichtung erfolgte in einem Waldstück bei Kalenborn an der Grenze zum Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen.
Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, ob man die Bevölkerung nach dieser Sichtung des Jägers informieren solle, sagte der Sprecher der Verbandsgemeinde. «Wir kennen die Fälle auch: Der vermeintliche Löwe bei Berlin, der sich nachher als Wildsau entpuppt hat.»
Der Fall in Kleinmachnow südlich der Hauptstadt hatte 2023 für Aufsehen gesorgt. Ähnlich verlief die Sichtung einer vermeintlichen Großkatze im sächsischen Braunsbedra im Juni, die sich später als deutlich kleiner herausstellte.
Keine Aufregung vor Ort spürbar
Dann habe der Bürgermeister aber entschieden: «Dieses Risiko müssen wir eingehen.» Man könne es anhand der Bilder nicht einschätzen. «Wir wissen nicht, ob es denn ein gefährliches Tier oder ein ungefährliches Tier ist», sagte der Sprecher. In der dortigen Eifel ist die europäische Wildkatze heimisch, die scheu und nicht gefährlich ist.
Aufregung vor Ort sei nicht zu spüren. «Es sind keine Schaulustigen unterwegs. Auch ist keine vermehrte Spaziergangaktivität in dem Waldstück zu erkennen.» Es gebe in der Region viele Wälder. «Wildtiere sind hier normal», sagte er.
Die Ordnungsbehörde der Verbandsgemeinde Altenahr stehe im Austausch mit der Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler, weiteren zuständigen Stellen des Kreises Ahrweiler und den Kommunen des benachbarten Rhein-Sieg-Kreises.
Die Verbandsgemeinde Altenahr rät: Waldbesucher sollten auf den Wegen bleiben und ihre Hunde anleinen. Und wenn man ein ungewöhnliches Tier sichte, solle man sich diesem keinesfalls nähern und es fotografieren, hieß es.