Lehrerlücken: Sorge vor Qualitätsabsturz in Ausbildung

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Ein Zeugnis liegt dem Schreibtisch einer Schülerin. - © Jonas Güttler/dpa/Illustration
Ein Zeugnis liegt dem Schreibtisch einer Schülerin. (© Jonas Güttler/dpa/Illustration)

Schulforscher, Lehrerverbände und Schülervertreter warnen vor einer «Deprofessionalisierung» des Lehrerberufs beim Stopfen von Personallücken in Nordrhein-Westfalen. Für kontraproduktiv halten Praktiker und Wissenschaftler die von der Landesregierung angekündigten dienstrechtlichen Verschlechterungen für Lehrer - etwa durch unerwünschte Abordnungen an andere Schulen oder eingeschränkte Teilzeitoptionen. Das geht aus schriftlichen Stellungnahmen für eine Sachverständigen-Anhörung des Schulausschusses an diesem Dienstag im Düsseldorfer Landtag hervor.

Grundlagen der Erörterungen sind ein Handlungskonzept der schwarz-grünen Landesregierung zur Unterrichtsversorgung sowie Vorschläge der FDP-Opposition zur Bewältigung der Lehrkräftelücke und mangelhaften Kernkompetenzen der Grundschüler.

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Im Fünf-Jahres-Vergleich sind die Viertklässler in NRW in Deutsch und Mathe deutlich zurückgefallen, wie jüngst eine Bildungsstudie für die Kultusministerkonferenz ergeben hatte. Beim Lesen schafft inzwischen etwa jeder Fünfte nicht den Mindeststandard, bei Mathe gilt das für gut 28 Prozent und mit der Rechtschreibung hat jeder dritte Viertklässler erhebliche Probleme.

Ein Problem sind zu wenige Lehrkräfte für eine angemessene individuelle Förderung. Die Landesregierung hat angekündigt, bis 2027 zusätzlich 10.000 Lehrerkräfte an die Schulen zu bringen. Nach Berechnungen der FDP fehlen aber mindestens 17.000 Stellen. Anfang Dezember waren 8047 von insgesamt 165.070 Lehrerstellen in NRW unbesetzt.

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