Nach einer Messerattacke auf mehrere Buspassagiere in Siegen hat die Staatsanwaltschaft eine tatverdächtige Frau unter anderem wegen versuchten Mordes angeklagt.
Die 32-Jährige soll am 30. August in einem Shuttle-Bus auf dem Weg zu einem Stadtfest plötzlich mit einem Messer auf Fahrgäste eingestochen haben. Dabei hätten drei Männer lebensgefährliche Verletzungen am Hals und eine Frau leichte Verletzungen am Unterarm erlitten, berichtete eine Sprecherin des Landgerichts. Zwei junge Frauen hätten eine Panikattacke bekommen. Zuvor hatte die «Siegener Zeitung» berichtet.
Wenige Tage vor dem Angriff hatte ein Mann auf dem Solinger Stadtfest unvermittelt mit einem Messer auf Besucherinnen und Besucher eingestochen. Dabei starben drei Menschen, acht weitere wurden verletzt.
In Siegen habe die nun angeklagte Deutsche ursprünglich auf dem Stadtfest so viele Menschen wie möglich töten wollen, sagte die Landgerichtssprecherin. Weil sie befürchtete, am Einlass kontrolliert zu werden, habe sich die Frau dann jedoch dazu entschieden, die Menschen im Bus anzugreifen.
Kurz nach der Tat hatte Innenminister Herbert Reul (CDU) von einer Frau gesprochen, die psychische Probleme habe. Nach der Begutachtung eines psychiatrischen Sachverständigen sei die 32-Jährige aber voll schuldfähig, sagte die Gerichtssprecherin.
Jetzt muss sich die Frau wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit versuchtem Totschlag, gefährlicher Körperverletzung sowie vorsätzlicher Körperverletzung verantworten.