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Überfälle nach Verabredung auf Dating-Portal: Urteile

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Nach Verabredungen auf einem schwul-lesbischen Dating-Portal wurden mehrere Männer überfallen. Das Landgericht Mönchengladbach hat wegen der Raubserie vier junge Männer verurteilt. - © Roberto Pfeil/dpa
Nach Verabredungen auf einem schwul-lesbischen Dating-Portal wurden mehrere Männer überfallen. Das Landgericht Mönchengladbach hat wegen der Raubserie vier junge Männer verurteilt. (© Roberto Pfeil/dpa)

Wegen Raubüberfällen nach Verabredungen auf einem schwul-lesbischen Dating-Portal hat das Landgericht Mönchengladbach vier junge Männer verurteilt. Zwei Brüder im Alter von 19 und 20 Jahren erhielten vier Jahre und zwei Monate Jugendhaft. Zwei weitere Angeklagte erhielten Strafen von drei Jahren und zehn Monaten sowie eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren.

Die Angeklagten im Alter zwischen 19 und 22 Jahren hatten sich zum Schein mit Männern über Dating-Portale zu Treffen verabredet, sie dann bedroht und ausgeraubt. In einem Fall hatten sich die Brüder als Polizisten ausgegeben und - erfolglos - versucht, einen Passanten auszurauben. Alle Angeklagten hatten im Prozess gestanden.

Zunächst hatten sie erklärt, sie hätten nach Missbrauchsfällen Pädophilen eine Lektion erteilen wollen. Doch der Vorsitzende Richter hielt den Angeklagten vor, sie hätten sich auf der Schwulen-Plattform als Minderjährige ausgegeben, «in der Hoffnung, dass die Opfer dann aus Scham keine Strafanzeige stellen würden».

Doch es kam anders. Drei der Opfer schilderten im Prozess die Überfälle. Zwei von ihnen waren Nebenkläger. Den Angeklagten wurde gefährliche Körperverletzung, Freiheitsberaubung, besonders schwerer Raub, besonders schwere räuberischer Erpressung und erpresserischer Menschenraub vorgeworfen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

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