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Karnevalisten wollen «die Freiheit feiern»

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Der Kölner Karneval zieht auch viele Feiernde aus dem Ausland an - so wie diese Jecken aus den Niederlanden. - © Henning Kaiser/dpa
Der Kölner Karneval zieht auch viele Feiernde aus dem Ausland an - so wie diese Jecken aus den Niederlanden. (© Henning Kaiser/dpa)

In der Karnevalshochburg Köln haben sich am Morgen viele 1000 Kostümierte zum Auftakt des Straßenkarnevals eingefunden. Darunter war auch das ein oder andere völlig ausgefallene Outfit. Der israelische Student Livne etwa hat sich als EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit blonder Perücke, gelb-blauem Ukraine-Schal und Europa-Fähnchen verkleidet. Sein Kostüm habe eine politische, proeuropäische Botschaft, erklärt er. «Europäer dürfen ruhig etwas stolzer auf ihren Kontinent sein und die Tatsache, dass sie westliche, liberale Werte verteidigen.» Die Europäische Union sei ein großartiges Projekt. Was den Karneval selbst betreffe: «Es ist mein erstes Mal hier, ich weiß absolut nichts darüber.»

Richard und Anouk, kostümiert als Höhlenmenschen, sind aus den Niederlanden schon zum zweiten Mal zum Karneval nach Köln gekommen. Sie hätten sich schon seit Wochen darauf gefreut, sagt Richard. «Alle Leute sind so freundlich», schwärmt Anouk. «Zum Beispiel, wenn man jemanden aus Versehen schubst, dann entschuldigt sich der andere - sehr höflich!» Das abstrakte Risiko eines Anschlags habe sie nicht abhalten können: «Sollen wir immer zuhause bleiben?», fragt Anouk. «Wir dürfen nicht in Angst leben, sondern müssen die Freiheit feiern», sagt Richard. «Und ein bisschen aufeinander aufpassen», ergänzt Anouk.

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