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In Kitas und Kliniken: Verdi ruft zum Frauenstreik auf

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Frauen wollen für gleiche Löhne auf die Straße gehen. (Archivbild) - © Fabian Sommer/dpa
Frauen wollen für gleiche Löhne auf die Straße gehen. (Archivbild) (© Fabian Sommer/dpa)

Geschlossene Kitas, stillstehende Hilfetelefone, streikendes Pflegepersonal: Mit Arbeitsniederlegungen in typischen Frauenberufen des öffentlichen Dienstes will die Gewerkschaft Verdi in zahlreichen NRW-Städten am Freitag ein Zeichen für mehr Lohngerechtigkeit für Frauen setzen.

In weiten Teilen Nordrhein-Westfalens sind daher im laufenden Tarifstreit mit Bund und Kommunen Beschäftigte in der Kinderbetreuung, Pflege und weiteren sozialen Einrichtungen der Städte zum Warnstreik aufgerufen.

Zahlreiche Verdibezirke, darunter die in vielen Ruhrgebietsstädten, aber auch Köln, Bonn, Leverkusen sowie Westfalen, das Münsterland und Südwestfalen schließen sich dem bundesweiten Aufruf zum «Equal pay day» an. Der Aktionstag will auf die bestehenden Entgeltungleichheiten zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen.

Verdi: Frauen für unverzichtbare Arbeit besser entlohnen

Im öffentlichen Dienst arbeiten in der Pflege, in Kitas und in der Sozialarbeit den Gewerkschaftsangaben zufolge mehrheitlich Frauen. «Das Leben der Beschäftigten ist oft durch Doppelt- und Dreifachbelastungen geprägt. Neben der Arbeit müssen die eigenen Kinder versorgt und Angehörige gepflegt werden», sagte die Vize-Verdi-Vorsitzende Christine Behle laut Mitteilung. «Es ist an der Zeit, dass Frauen für ihre unverzichtbare Arbeit gerecht entlohnt werden.»

Das Motto einer in Dortmund geplanten Kundgebung bringt die Botschaft auf den Punkt: «Die Welt steht still, wenn wir die Arbeit niederlegen.» Bei einer großen Kundgebung in Köln erwartet Verdi mehrere Tausend Teilnehmer. Auch in Essen, Duisburg und Gütersloh sind Demonstrationen geplant.

Tarifauseinandersetzung dauert an

Seit rund vier Wochen streiken Mitarbeiter tageweise in einzelnen Kommunen und Fachbereichen, um Druck im Tarifstreit zu machen. So waren bereits Kitas und Bürgerbüros geschlossen, Mülltonnen wurden nicht geleert und Busse und Bahnen blieben in den Depots. Am Donnerstag ist in vielen Städten NRWs das Personal von Gesundheitseinrichtungen zum Warnstreik aufgerufen.

Verdi fordert für Beschäftigte von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Entgelt, aber mindestens 350 Euro mehr im Monat, höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber hatten das als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die dritte Tarifgesprächsrunde beginnt am 14. März in Potsdam.

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