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Wolfsburg verliert auch nach Trainer-Trennung weiter

Lars Reinefeld

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Das Kopfballtor von Denis Vavro war für den VfL Wolfsburg zu wenig. - © Swen Pförtner/dpa
Das Kopfballtor von Denis Vavro war für den VfL Wolfsburg zu wenig. (© Swen Pförtner/dpa)

Der VfL Wolfsburg hat seine sportliche Talfahrt auch nach der Trennung von Trainer Paul Simonis fortgesetzt und taumelt immer mehr in Richtung Tabellenende. Die Niedersachsen verloren unter Interimscoach Daniel Bauer gegen Bayer Leverkusen mit 1:3 (0:3) und warten damit weiter auf den ersten Heimsieg seit Mitte Januar. Die Leverkusener setzten ihren Aufschwung dagegen fort und sich in der Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga fest.

Vor 25.036 Zuschauern in der Volkswagen-Arena sorgten die Gäste bereits im ersten Durchgang für klare Verhältnisse. Jonas Hofmann (9. Minute), Edmond Tapsoba (24.) und Malik Tillmann (33.) schossen eine beruhigende Führung heraus. Nach dem Seitenwechsel gelang Denis Vavro nur noch das schnelle 1:3 für die Gastgeber (57.).

Trainerwechsel ohne Wirkung

Allen Grund zum Jubeln hatten die Spieler von Bayer Leverkusen in Wolfsburg. - © Swen Pförtner/dpa
Allen Grund zum Jubeln hatten die Spieler von Bayer Leverkusen in Wolfsburg. (© Swen Pförtner/dpa)

Der VW-Club hatte sich in der Länderspielpause nach dem 1:2 bei Werder Bremen sowohl von Trainer Simonis als auch von Sportdirektor Sebastian Schindzielorz getrennt. Der umstrittene Sport-Geschäftsführer Peter Christiansen, hauptverantwortlich für die völlig falsch zusammengestellte Mannschaft, ist dagegen weiter im Amt. Wie lange sich der Däne noch halten kann, bleibt aber abzuwarten.

Interimscoach Daniel Bauer kassierte mit dem VfL Wolfsburg eine bittere Niederlage. - © Swen Pförtner/dpa
Interimscoach Daniel Bauer kassierte mit dem VfL Wolfsburg eine bittere Niederlage. (© Swen Pförtner/dpa)

Auf jeden Fall versuchen die Wolfsburger Bosse um Aufsichtsratschef Sebastian Rudolph alles, um Andreas Schicker von der TSG 1899 Hoffenheim in die VW-Stadt zu locken. Der Österreicher soll der neue starke Mann im sportlichen Bereich werden. Christiansen würde damit deutlich an Einfluss verlieren.

Als Nachfolger des glücklosen Simonis ist zunächst einmal U19-Coach Bauer für die völlig verunsicherte Mannschaft verantwortlich. «Daniel ist für uns in Wolfsburg ein großes Trainertalent», sagte Christiansen vor dem Spiel bei «Sky» über Bauer.

Fünf Wechsel beim VfL

Und der Interimscoach, der bereits gegen Ende der vergangenen Saison für zwei Spiele eingesprungen war und dabei vier Punkte geholt hatte, versuchte vor der Partie einiges. Die Gastgeber wechselten die Ersatzbank, um näher an der Fankurve zu sein. Zudem stellte Bauer das Team im Vergleich zum 1:2 in Bremen auf gleich fünf Positionen um. Unter anderem rückte Lovro Majer für Christian Eriksen in die erste Elf. Auch 15-Millionen-Einkauf Vinicius Souza saß zunächst draußen.

Doch Wirkung erzielten die Maßnahmen keine. Im Gegenteil, der VfL agierte vor allem defensiv genauso desolat wie in den Wochen zuvor, wo es in zehn Pflichtspielen nur einen schmeichelhaften Erfolg beim Hamburger SV gegeben hatte. Schon zur Pause war die Partie in der Volkswagen-Arena praktisch entschieden. Die Bayer-Elf machte lange ein nahezu perfektes Auswärtsspiel und führte nach 45 Minuten mit 3:0. Bei allen drei Gegentoren half die Defensive der Gastgeber allerdings auch kräftig mit.

Vavro-Tor zu wenig

Immerhin steckten die Wolfsburger nicht auf und kamen durch einen Kopfball von Vavro zum 1:3. Kurz darauf schien der eingewechselte Jonas Wind den Anschlusstreffer erzielt zu haben. Dabei stand Majer aber knapp im Abseits, weshalb Videoassistent Guido Winkmann eingriff. Die korrekte Entscheidung nahm dem VfL den Schwung. Leverkusen brachte die Führung nun über die Zeit, auch wenn Wolfsburg noch einige gute Chancen besaß.

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