Der Kölner Motorenbauer Deutz steht vor dem Kauf der niedersächsischen Firma Frerk, um sein Geschäft mit Notstrom-Aggregaten auszubauen und dabei vom Trend zur Künstlichen Intelligenz zu profitieren. Man habe einen entsprechenden Kaufvertrag unterzeichnet, teilte das Unternehmen in Köln mit. Der Kaufpreis liege im oberen zweistelligen Millionenbereich, die kartellrechtliche Zustimmung der Behörden stehe noch aus.
Der Vollzug der Transaktion wird im ersten Quartal 2026 erwartet. Deutz, das 2024 auf 1,8 Milliarden Euro Umsatz kam, rechnet dank Frerk mit einem zusätzlichen profitablen Erlöswachstum von rund 100 Millionen Euro.
Die Frerk Aggregatebau GmbH hat ihren Sitz in Schweringen im Landkreis Nienburg, die Firma fertigt mit ihren rund 200 Mitarbeitern Notstrom-Aggregate. Etwa die Hälfte ihres Geschäfts entfällt auf Diesel- und Gas-Anlagen, die in Rechenzentren zum Einsatz kommen. Im Falle eines Ausfalls soll die Stromversorgung unterbrechungsfrei aufrechterhalten werden.
Strombedarf steigt wegen KI
Im Digitalzeitalter werden Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) immer wichtiger. Gewissermaßen die Schattenseite ist ihr enormer Energiebedarf. Entsprechend wichtig ist die Stromversorgung in den riesigen Rechenzentren, die bereits bestehen oder noch gebaut werden sollen. Deutz möchte mit dem Frerk-Zukauf gewissermaßen Nutznießer des KI-Trends sein. In den USA hat Deutz bereits eine Tochterfirma, die Notstrom-Aggregate herstellt - diese kommen etwa in großen Supermärkten zum Einsatz.
Mit der Übernahme von Frerk etabliere sich Deutz als globaler Anbieter von Notstromanlagen und setze auf die Versorgung von Rechenzentren, erklärte Deutz-Chef Sebastian Schulte. «Damit setzen wir unsere Strategie konsequent fort, Deutz breiter aufzustellen und unabhängiger vom zyklischen Geschäft mit Verbrennungsmotoren zu machen – mit einem klaren Fokus auf wachstumsstarke Märkte, in denen wir unsere Stärken und unser Know-how ausspielen können.»
Der Frerk-Geschäftsführer Marc Hiller sagte, für das weitere Wachstum brauche man einen starken Partner. «Wir sind froh, mit Deutz diesen gefunden zu haben», sagte der Manager. «Frerk wird von der starken Marke, dem globalen Servicenetzwerk und der Finanzkraft von Deutz profitieren.»