Herford. Hinter den Einsatzkräften der Feuerwehr Herford liegt eine einsatz- und arbeitsreiche Nacht. Drei Feuer innerhalb kurzer Zeit hielten die gesamte Feuerwehr Herford und Kräfte der Feuerwehr Hiddenhausen auf Trab. Bei zwei Bränden entstand erheblicher Sachschaden. Menschen und Tiere kamen zum Glück nicht zu Schaden. Die Löscharbeiten zogen sich bis in die frühen Morgenstunden des Pfingstmontags hin. Insgesamt war die Feuerwehr Herford mit rund 70 Kräften im Einsatz.
Lkw brennt aus
Los ging die Einsatzserie am späten Sonntagabend: Gegen 22.45 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem LKW-Brand an der Herringhauser Straße in Herringhausen gerufen. Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand die Zugmaschine eines Sattelzuges bereits vollständig in Flammen. Das Feuer drohte, auf einen weiteren LKW überzugreifen.

Nach rund zehn Minuten hatten die Feuerwehrmänner den Brand unter Kontrolle. Da der Dieseltank der Zugmaschine durch das Feuer beschädigt worden war, mussten sie anschließend rund 300 Liter Dieselkraftstoff abpumpen. Geringe Menge Dieselkraftstoff sind durch die Beschädigung ausgelaufen und mussten mit Bindemittel aufgenommen werden.
Es entstand ein Sachschaden von rund 400.000 Euro. „Wir haben keinen Hinweis auf einen technischen Defekt oder eine Selbstentzündung des Fahrzeugs", sagte ein Sprecher der Polizei. Während des Einsatzes bemerkten die Einsatzkräfte zudem, dass jemand versuchte, sich an einem weiteren LKW gewaltsam Zugang zu verschaffen. Die Polizei Herford hat hierzu die Ermittlungen übernommen.
Brennendes Strohlager

Noch während der Einsatz am LKW lief, wurde der Feuerwehrleitstelle ein weiteres Feuer gemeldet – ebenfalls im Stadtteil Herringhausen. Gegen 0.25 Uhr ging der Alarm bei der hauptamtlichen Wache, der Löschgruppe Diebrock und dem Einsatzführungsdienst ein. An der Straße „Im Hülsen" brannte ein Heulager.
Als die Feuerwehr eintraf, stand dort ein aus Rundballen bestehendes Strohlager in Vollbrand. Das Feuer hatte bereits auf landwirtschaftliche Geräte übergegriffen. Ein Traktor samt Anhänger konnte in letzter Minute noch aus dem Gefahrenbereich entfernt werden. Eine weitere Gefahr bestand für einen etwa 50 Meter entfernten Pferdestall, in dem sich zu diesem Zeitpunkt noch mehrere Tiere aufhielten.
„Wegen der kritischen Situation wurden die Löschgruppe Elverdissen, Teile des Löschzuges Mitte, ein Tanklöschfahrzeug aus Hiddenhausen sowie ein Abrollbehälter mit 9.000 Litern Wasser der Kreisfeuerwehrzentrale nachgefordert", sagte Michael Stiegelmeier, Leiter der Feuerwehr Herford. Der Abrollbehälter wurde benötigt, weil die Versorgung mit Löschwasser am Einsatzort schwierig war. Die Wasserleitung konnte in der Anfangszeit der Brandbekämpfung nicht genügend Löschwasser liefern.
Nach rund einer Stunde war das Feuer soweit unter Kontrolle, dass die hauptamtliche Wache und der Löschzug Mitte aus dem Einsatz ausgelöst werden konnten. Mit einem Traktor mit Frontlader wurde das Strohlager auseinandergezogen und auf einem angrenzenden Feld abgelöscht. Die Arbeiten zogen sich bis kurz vor 5 Uhr am Montagmorgen hin.
Der Schaden beläuft sich auf rund 60.000 Euro. „Zur Brandursache können wir noch keine Angaben machen", sagte Stiegelmeier. Auch in diesem Fall ermittelt die Kriminalpolizei.
Feuer in Wohnhaus
Mit den zwei Einsätzen nicht genug: Schon zu Beginn des Einsatzes an der Straße „Im Hülsen", wurde ein weiteres Feuer in einem Wohnhaus an der Elverdisser Straße gemeldet. Aufgrund der bereits laufenden Einsätze wurde die Löschgruppe Schwarzenmoor und Teile des Löschzuges Mitte zu diesem Einsatz alarmiert.
In einem Wohnhaus hatten Bewohner Brandgeruch und Rauch wahrgenommen und die Feuerwehr alarmiert. Die konnte aber schnell Entwarnung geben: Ursache dafür war ein brennender Aschenbecher auf einem Balkon.
Die Löschgruppe Schwarzenmoor stellte bis zur Rückkehr der hauptamtlichen Wache den Grundschutz für das Stadtgebiet Herford sicher.