„Solange es geht, mache ich weiter“: Hüllhorster Unternehmer Siegbert Wortmann wird 70

Hüllhorst. Sportsfreund, erfolgreicher Kaufmann, Hüllhorster durch und durch und vor allem bodenständig: Siegbert Wortmann, der Gründer der Wortmann AG, dem IT-Spezialisten aus dem Kreis Minden-Lübbecke, feiert an diesem Donnerstag seinen 70. Geburtstag. In der Region ist er als treuer Fan der Fußballmannschaft des TuS Tengern bekannt. Doch mit seinen &bdquo;Terra“-Rechnern &bdquo;made in Germany“ ist es ihm gelungen, ein Milliardenunternehmen aufzubauen.

Seine Anfänge in der Selbstständigkeit wagte Wortmann Anfang der 1980er-Jahre mit einem Hi-Fi-Studio, das er nach dem Studium zusammen mit einem Geschäftspartner in Osnabrück eröffnete. Über einen Bekannten aus Indien ließen sie sich günstige Disketten und Diskettenboxen aus Asien liefern. Ganz der Kaufmann, der er ist, war für Wortmann klar: &bdquo;Wir brauchen mehr davon!“

1986 gründete er auf dem Hof der Eltern den Großhandel Wortmann Terra Impex Computer- und Datenverarbeitungs GmbH, der den Grundstein für die heutige Wortmann AG legen sollte. Das Geschäftsmodell: Kernkomponenten vom PC wurden importiert, in Hüllhorst zusammengebaut und an Großhändler und Wiederverkäufer verkauft. Für die Firmenfarbe lila entschied er sich, weil blau schon die Farbe des TuS Tengern war und rot die des Nachbar-Fußballvereins. &bdquo;Lila ist bis heute nur unsere Farbe und die einer Schokolade“. Zur Kundenakquise wälzte er Telefonbücher.

Wortmann ist erfolgreich mit pragmatischer Art Mit dieser pragmatischen Art ist Wortmann erfolgreich. 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten allein am Standort in Hüllhorst, wo bis heute die Einzelteile zu Computern zusammengebaut werden. Im vergangenen Jahr hat die Gruppe, zu der über 30 Unternehmen vornehmlich aus der IT-Branche zählen, 2,13 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Der Standort in Hüllhorst bleibt dabei Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens.

Doch Wortmann ist auch für sein soziales Engagement bekannt. Während er seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen regelmäßigen Gesundheits-Check ermöglicht, spendet er jährlich eine große Summe an verschiedene Projekte. &bdquo;Wichtig ist mir dabei, dass es der Region zugutekommt und etwas Sinnvolles damit gemacht wird.“ Rund 120.000 Euro gehen daher jährlich unter anderem an das Herz- und Diabetes Zentrum in Bad Oeynhausen, an verschiedene Stiftungen oder Bildungseinrichtungen.

Große Unterstützung für Ostwestfalen-Lippe Ebenso groß ist Wortmanns Unterstützung für den Sport in der Region Ostwestfalen-Lippe, indem er Sponsorings für mehrere Vereine in den unterschiedlichsten Sportarten übernimmt. Ob Arminia Bielefeld, der SV Rödinghausen, die Handballer des TuS Nettelstedt oder die Ice-Dragons in Herford: &bdquo;Es freut mich, der Region damit etwas zu geben“, sagt Wortmann, der früher selbst Fußball und Tennis gespielt hat und heute noch regelmäßig als Zuschauer zu den Heimspielen des TuS Tengern kommt.

Die größte mediale Aufmerksamkeit bekommt Wortmann allerdings für die Terra-Wortmann-Open, dem Tennisturnier in Halle, das seit der Übernahme des Hauptsponsorings vor vier Jahren den Namen seiner Firma trägt. Besonders stolz ist er auf die gute Besetzung: &bdquo;Zverev und Sinner gehörten in diesem Jahr zu den Teilnehmern. Insgesamt waren es vier Spieler der zehn Weltbesten“, sagt Wortmann. Auch für das kommende Jahr gebe es schon hochkarätige Zusagen für das wohl bekannteste Tennisturnier in Deutschland.

Wortmann: &bdquo;Solange es geht, mache ich weiter.“ Obwohl im Rahmen des Tennis Turniers vor allem sein Sohn Sven in Erscheinung tritt, der wie seine Geschwister Sören und Svenja in der Wortmann AG tätig ist, denkt Siegbert Wortmann noch nicht an den Ruhestand. 50 bis 60 Stunden arbeite er pro Woche noch, früher sei es noch deutlich mehr gewesen. &bdquo;Und solange es geht, mache ich gerne weiter.“

An seinem Geburtstag will er es jedoch etwas ruhiger angehen lassen. Ein Essen mit der Familie, seiner Frau, den drei Kindern und den vier Enkelkindern sei geplant. &bdquo;Am Wochenende wird es dann noch eine etwas größere Feier geben – aber nichts Übertriebenes“, sagt Wortmann, der damit noch einmal seine Bodenständigkeit unterstreicht.

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