Bad Salzuflen. Seit Ende Mai 2015 ist die Salzestadt Teil des Postbus-Liniennetzes. Anfangs hielten die gelben Busse auf der Strecke Berlin-Saarbrücken an fünf Tagen pro Woche am ZOB, seit März fährt der Postbus aufgrund der guten Resonanz täglich. Nach kommendem Montag ist damit allerdings Schluss – erst einmal.
Grund ist die Übernahme der Fernverkehrssparte der Post durch Flixbus. In diesem Geschäftszweig ist der gelbe Riese ein Zwerg gegenüber dem Marktführer mit den grünen Bussen. Die Alternative zum Schienenverkehr ist hart umkämpft, was die Fahrpreise niedrig hält. Die Integration des Postbus-Netzes in das von Flixbus bedeutet für Bad Salzuflen, dass die Stadt erst einmal abgekoppelt ist. Spätestens ab Frühjahr 2017 sollen Flixbusse die Salzestadt aber wieder regelmäßig anfahren, versicherte Pressesprecherin Bettina Engert auf LZ-Nachfrage. Einen konkreten Termin konnte sie noch nicht nennen.
Die Zwangspause habe damit zu tun, dass Flixbus nicht nahtlos am 1. November die Linie weiterführen könne – die Postbus-Konzessionen müssten erst auf Flixbus umgeschrieben werden, was seine Zeit brauche.
Dann aber könnten die Fahrgäste sich über ein größeres Streckennetz mit mehr nationalen und internationalen Zielen in gewohnt komfortablen Bussen freuen. Der Service werde verbessert, weil Umbuchung und Stornierung von Fahrkarten künftig bis 15 Minuten vor Fahrtantritt möglich seien. Das Angebot für die Region und den Kreis Lippe solle ausgeweitet werden, Genaues konnte Engert noch nicht sagen. Postbus-Stammgast Oldenettel nimmt das Aus für die gelben Busse gelassen: Er muss demnächst ohnehin nicht mehr in Richtung Saarbrücken fahren, hat den Postbus aber als günstige und gute besuchte Alternative zur Bahn schätzen gelernt, die ihn zudem komfortabler zu seinem Ziel Trier bringt als andere Verkehrsmittel. „Es würde mich schon sehr wundern, wenn Flixbus diese lukrative Linie nicht weiterführen würde", meint er.
Für Hans und Inge Thelen aus Hürth ist der Postbus ideal, um Tochter und Schwiegersohn in Bad Salzuflen zu besuchen: „Das geht genau so schnell wie mit dem Auto." Der Zug würde sie nach Herford bringen, Flixbus derzeit nach Bielefeld oder Bad Oeynhausen, was dann jeweils den Umstieg in andere Verkehrsmittel erfordere. Das Staatsbad hat etliche Touristik-Angebote auf die Postbus-Verbindung abgestimmt und ist daher an einer Fortführung der Buslinie interessiert. Da die Postbus-Linie von den Kunden sehr gut angenommen worden sei, gehe man davon aus, dass Bad Salzuflen ab dem nächsten Frühjahr auch weiterhin mit dem Fernbus erreichbar sein wird, teilte Kurdirektor Stefan Krieger auf Anfrage mit.