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Im Salzufler VitaSol wird weiter gebaut

Katrin Kantelberg

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Überdimensioniert: Die Sporthalle (im Hintergrund) des VitaSol wird nicht mehr in der Größe benötigt und ist überdies auch noch baufällig. - © Katrin Kantelberg
Überdimensioniert: Die Sporthalle (im Hintergrund) des VitaSol wird nicht mehr in der Größe benötigt und ist überdies auch noch baufällig. (© Katrin Kantelberg)

Bad Salzuflen. Die VitaSol-Therme bleibt für die Stadt ein teures Kind. Millionen hat die Modernisierung des Bades in den vergangenen Jahren bereits verschlungen. Derzeit wird im Sauna-Bereich saniert. Jetzt kommen noch Wintergarten und Sporthalle dazu.

Sporthalle: Die Therme verfügt über eine Dreifach-Sporthalle. Die ist mittlerweile nicht nur deutlich überdimensioniert, sondern auch marode. Vor allem das Dach ist nach Aussagen von Baudezernent Rolf Oberweis einsturzgefährdet, mit der Folge, dass die Halle bei kräftigem Schnellfall gesperrt werden müsste.

2008 hat die Stadt die Therme an die international agierende Kannewischer-Gruppe aus der Schweiz verpachtet und ist laut Vertrag verpflichtet, auch die Halle in Schuss zu halten. Zunächst ging das Bauamt davon aus, dass nur ein Neubau in Frage käme. Erste Schätzungen lagen bei 1,1 Millionen Euro für eine Einfeld-Sporthalle, zuzüglich 200.000 Euro für den Abriss.

Das allerdings erschien den politischen Gremien zu viel, so dass die Verwaltung beauftragt wurde, nach einer günstigeren Variante zu suchen. Die scheint jetzt gefunden: Nach weiteren Untersuchungen stellte die Verwaltung jetzt fest, dass der bauliche Zustand der Halle in weiten Teilen doch besser als erwartet ist. Möglich wäre daher auch, die Sportstätte umzubauen und damit eine Einfach-Halle mit Lagerräumen und Ressourcen für mögliche Erweiterungen zu schaffen.

Bei den politischen Fraktionen kam diese Vorlage gut an. Ein Planungsbüro soll jetzt die Kosten für eine Teilsanierung ermitteln. Vor allem Ralf Wiebusch (SPD) drang darauf, zuvor mit der Kannewischer-Gruppe noch einmal den tatsächlichen Bedarf abzuklären. Für die Arbeiten des Planungsbüros wurden 50.000 Euro veranschlagt.

Wintergarten: Auch im Wintergarten, dem Liegebereich an der Fensterfront vor der Badehalle I, stehen Arbeiten an. Die Fliesen auf der gesamten Fläche lösen sich. Besonders schlimm ist es vor dem Bereich zum Freiluft-Becken, wo bereits diverse Fliesen fehlen und statt dessen Gittermatten liegen.

Auch die Türen des Ausschwimmkanals sind defekt, ebenso wie die Beläge an der Behindertenrampe. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit sind Deckenlautsprecher und Lampen verrostet. Zuletzt wurde der Bereich im Jahr 2000 saniert. Im Zuge der Maßnahmen soll die Optik jetzt an die Halle 1 angepasst werden. Kostenpunkt: 262.000 Euro. Die Stadt will tzügig mit den Arbeiten beginnen und hofft, sie bis zum Oktober abgeschlossen zu haben.

Sauna: Im Saunabereich wird derzeit bereits gewerkelt. Ursprünglich sollten die Arbeiten bereits im vergangenen Jahr durchgeführt werden. Aufgrund der schlechten Bausubstanz und des engen Zeitplanes wurden das Projekt dann aber in Einvernehmen mit den Betreibern des VitaSols auf 2017 verschoben.

Das salzhaltige Wasser hat im gesamten Bereich der Innen-Sauenen Schäden am Beton verursacht. Die Folgen sind aufgeplatzte Fliesen und Fugen, die bislang notdürftig geflickt wurden. Die fünf Innen-Saunen sind daher seit Ende April gesperrt, die Außen-Saunen aber weiterhin zugänglich. Bis Ende September sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Kostenplan: 835.000 Euro.

Knapp 800.000 Euro wurden im vergangenen Jahr bereits in die Umkleiden und sanitäre Anlagen von Sauna und Fitnessbereich der Therme investiert.

Einnahmen aus der Pacht steigen

Die VitaSol-Therme wurde in den 70er Jahren als Bewegungszentrum erbaut. 1999/2000 sanierte der damalige Eigentümer (Landesverband Lippe) die Therme für knapp 24 Millionen Euro. 2003 erwarb die Stadt die Therme mit den übrigen Staatsbad-Immobilien für einen symbolischen Euro. 2008 verpachtete sie die Therme an die Kannewischer-Gruppe (Schweiz), ist aber weiterhin für den Erhalt des Gebäudes zuständig.

Etwa 10 Millionen Euro wurden in den vergangenen zehn Jahren in das VitaSol investiert, auch aufgrund fehlerhaft ausgeführter Arbeiten 1999/2000.
Doch die Stadt ist auch an dem Gewinn beteiligt. So erhielt sie allein 2016 über 500.000 Euro aus Pachteinnahmen und Dividenden. Damit hat sich der Erlös in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert.

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