Brutale Tierquälerei: Hund wird hinter Auto hergeschleift und stirbt

Bad Salzuflen-Knetterheide. Ein Hund, angebunden an der Anhängerkupplung eines Autos. Der Fahrer steigt ein und fährt los, zieht das Tier hinter sich her. Erst läuft es noch hinter dem Wagen her, doch bald sind die Pfoten blutig und aufgeschürft, weil das Auto zu schnell ist, der Hund nur noch über den Asphalt schleift. Als der Fahrer das bemerkt, hält er an und lässt ihn ins Auto springen, will zum Tierarzt. Doch das Tier überlebt diesen Vorfall nicht.

"Ich traute meinen Augen nicht" Wer nun denkt, das sei frei erfunden: In Knetterheide soll sich genau so ein Vorfall ereignet haben. &bdquo;Ich dachte erst, der wollte noch mal ins Haus und hat den Hund nur kurz angebunden. Als er losfuhr traute ich meinen Augen nicht, hab gewendet und bin hinterher", erzählt eine Augenzeugin, die sich mit der Geschichte an die LZ gewandt hat.

Er habe den Hund übersehen, sei von seiner Frau abgelenkt gewesen und wolle ihn sofort zum Tierarzt bringen, so soll sich der Mann ihr gegenüber geäußert haben. Trotzdem sei das Tier gestorben, sagt die junge Frau. Der LZ gegenüber wollte sich der Mann zu den Anschuldigungen nicht äußern.

Die Zeugin erstattete Anzeige bei der Polizei. Diese hat ermittelt, das Verfahren liegt nun bei der Staatsanwaltschaft. Uwe Bauer von der Polizei Lippe bestätigt dies gegenüber der LZ, konnte aber aufgrund des schwebenden Verfahrens keine weiteren Angaben zu dem Fall machen.

Anzeige ging erst Wochen später ein Auch das Veterinäramt ist informiert worden, erklärt Dr. Bernhard Happe. Das Amt ist für den Tierschutz und das Wohlergehen der Tiere verantwortlich. Grundsätzlich, so Happe, empfehle er jedem, der Zeuge eines solchen Vorfalls wird, umgehend die Polizei oder das zuständige Veterinäramt zu informieren. &bdquo;Nur dann können noch Spuren gesichert werden."

Diese Anzeige ging aber erst Wochen nach dem Vorfall bei der Polizei ein. &bdquo;Wir waren im Urlaub und haben erst danach mitbekommen, dass der Hund tot ist", sagt die junge Frau. Das wisse man von einem Bekannten, der im Ordnungsamt arbeite. Hier habe der Mann den toten Hund abgemeldet, sagt die Zeugin. Auf Nachfrage erklärt das Ordnungsamt Bad Salzuflen, dass jeder Hund bei Anschaffung angemeldet werden muss und auch wieder abgemeldet, wenn er stirbt. Selbst dann, wenn ein neues Tier angeschafft wird, könne die alte Steuernummer nicht einfach weiter genutzt werden.

Tierquälerei ist ein Strafbestand Warum der Mann seinen Hund mit dem Auto durch ein Wohngebiet gezogen haben soll, kann sich die junge Frau auch nicht richtig erklären. &bdquo;Vielleicht war es eine Art Bestrafung. Der ist immer etwas robust mit seinen Tieren umgegangen."

Wichtig sei, die Beobachtungen so genau wie möglich zu schildern und Passanten mit ins Boot zu holen, sich Namen und Telefonnummern geben zu lassen, rät Uwe Bauer. Denn: Tierquälerei ist ein Straftatbestand und wird mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft.

Bei vagen Aussagen sei man mittlerweile leider immer etwas skeptisch: &bdquo;Es gibt zunehmend Nachbarschaftstreitigkeiten, bei denen dann auch falsche Anschuldigungen vorgebracht werden", sagt Uwe Bauer. Aber: Auch das ist strafbar. Ob die Vorwürfe in diesem Fall berechtigt sind, darüber wird die Justiz entscheiden.

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