"100 Prozent Bad Salzuflen" endet mit großem Festumzug

Bad Salzuflen. &bdquo;Elf Freunde müsst ihr sein", heißt es auf dem Fußballplatz. Zwölf Freunde sollt ihr sein, wäre derweil das passende Motto für die letzte "100 Prozent Bad Salzuflen"-Kampagne des Stadtmarketings gewesen. War es doch ein Ziel, mit verschiedenen Aktionen in den zwölf Ortsteilen auf die Vielfalt der Badestadt aufmerksam zu machen – aber auch das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Die LZ ging beim großen Festumzug am Sonntag auf Stimmenfang.

Ein fast einhelliges Lob gab es dabei für die große Abschlussveranstaltung in der Innenstadt selbst. Von vielen Seiten kam prompt der Ruf nach einer Wiederholung auf. Etwas weniger euphorisch äußerten sich viele Teilnehmer zu den Aktionen, die die Ortsteile in den vergangenen zwölf Monaten unter dem "100 Prozent"-Label organisiert hatten. Hier waren offenbar die wenigsten bewusst auf Reisen gegangen, sondern hatten vor allem die eigene Veranstaltung besucht. Kein Wunder – ist es zu Hause doch auf jeden Fall am schönsten. So jedenfalls der Tenor am Sonntag.

"Man kennt sich; es ist einfach schön, hier zu wohnen", beschrieb beispielsweise Sabine Weber die Vorzüge ihres Heimatdorfes Retzen. In die Freude über einen "wunderschönen Tag" habe sich bei ihr und einigen Gesprächspartnern vor Beginn des Festumzugs allerdings gemischt, dass zwei Ortsteile gar keine Vertreter geschickt hatten. "Die Frage ist, warum die Motivation da ein bisschen minimiert ist und ob sich die Ortsteile etwas abgehängt fühlen. Die meisten Investitionen fließen in die Kernstadt", mutmaßte Sabine Weber.

Ein Beispiel, wie es in naher Zukunft anders sein könnte, hatten die Holzhauser dabei. Das Gremium, das sich seit mehr als 40 Jahren um "Das Haus" kümmert, hatte für den Umzug einen Nachbau aus Holz gezimmert. "Es wurde schon gesagt, das Modell sei viel zu schön", lachte Christian Hansmann. Denn das Original ist stark sanierungsbedürftig; aktuell diskutiert die Politik über die Kosten. "Ich denke, das wird vorangetrieben. Aber es wird sich bestimmt über Jahre ziehen", ist Vereinsvorsitzender Michael Wehmeier optimistisch.

Als jemand, der gerne das aus seiner Sicht fehlende Gleichgewicht zwischen der privilegierten Kernstadt und den Ortsteilen anprangert, ist auch Jochen Heidbreder bekannt. Am Sonntag wollte der Vorsitzende des Bürgervereins Schötmar aus dem Fehlen einzelner Ortsteile allerdings kein politisches Statement ableiten. "Das liegt wohl eher an der Organisation der einzelnen Ortsteile – und hier sind alle frühzeitig informiert worden", betonte er. Allgemein attestierte er den Salzuflern einen guten Zusammenhalt und wollte den Fokus eher auf diejenigen lenken, die gekommen waren. Wie seine Schötmaraner. Die hatten das zweite Stadtzentrum beim Festumzug mit einem ganzen Party-Lkw lautstark in Erinnerung gerufen.

Während auf der Ladefläche auch viele junge Menschen feierten, bewiesen die Schötmaraner Schützen, dass ihre Dienste auch im 21. Jahrhundert gefragt sind – wenngleich in abgewandelter Form. Mit einer Seilkette sorgten sie als Bodyguards in Uniform für den Schutz der Zuschauer.

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