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Alles dreht sich um Pizza: Studenten produzieren Action-Komödie in Detmold

Nele Wehmöller

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Das Pizzaimperium - © Georg Bliem, Pauline Kowol
Das Pizzaimperium (© Georg Bliem, Pauline Kowol)

Detmold. Hochkonzentriert sitzen sie vor einem Bildschirm in einer Detmolder Wohnung an der Langen Straße. Jeder ist vertieft in seine Aufgabe, kontrolliert Bild oder Ton. Das Zimmer ist vollgestellt mit Kamera-Equipment und Requisiten. Im Nebenraum wird eine Szene gedreht. "Schneller ins Bild kommen, bitte", gibt Regisseur Lutz Gottschalk über ein Walkie-Talkie Anweisungen an die Schauspieler und sein Team. Die Szene muss wiederholt werden. Dann ist sie im Kasten.

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Das Pizzaimperium - Making-of: Jasper Kelm, Musik: bensound

Das Pizzaimperium - Making-of: Jasper Kelm, Musik: bensound

Sieben Lemgoer Medienproduktion-Studenten der Hochschule OWL produzieren derzeit "Das Pizzaimperium" - einen Film, über den sie anschließend ihre Bachelorarbeit schreiben. Der Film handelt von einer jungen Pizzabäckerin. Die Existenz ihrer traditionellen Pizzeria wird durch das Bauvorhaben eines fiktiven Tiefkühlpizzakonzerns bedroht. Gemeinsam mit Freunden versucht sie, die kriminellen Machenschaften des Großkonzerns aufzudecken.

Die erste Idee für den Inhalt des Kurzfilms entstand vor anderthalb Jahren: "Als Studenten essen wir regelmäßig und viel Pizza. Dabei ist uns der Unterschied zwischen einer traditionellen Pizza und den Tiefkühlpizzen aufgefallen", erzählt Lutz Gottschalk. Vor gut einem Jahr sind er und Regieassistent Ole Brand dann damit angefangen, das Drehbuch zu entwickeln.

Das Besondere daran: "Es wird ein Action-Comedy-Film, der Entertainment bietet", sagt Gottschalk. Interessante Charaktere, eine spezielle Bildsprache und ein schnelles Erzähltempo erzeugten eine "visuelle Comedy" und sollten so den Zuschauer unterhalten, erklärt der 25-Jährige. Gemeinsam mit ihm wirken insgesamt 36 Studenten, sieben Hauptdarsteller und viele Statisten an dem Filmprojekt mit.

Information

Aufwand

Nicht nur viel Zeit investieren die Studenten in den Film - sie arbeiten seit November jeden Tag an der Produktion -, es kommen auch einige Kosten zusammen. Daher sind die Studenten auf Spenden und Sponsoren angewiesen. Wer die Studenten finanziell noch unterstützen möchte, findet alle Informationen zum Projekt unter der Website www.imperium.pizza, die extra für den Film erstellt wurde.

Auch wenn das Thema des Films „Pizza" ist, geht es doch um einiges mehr. "Das Pizzaimperium versucht, relevante Themen wie den Kampf zwischen Tradition und Moderne oder Kommerz und Menschlichkeit unterhaltsam zu machen", sagt Gottschalk.

Der Dreh in der Detmolder Wohnung ist der achte von insgesamt 25 Drehtagen, bei denen an 18 unterschiedlichen Orten gedreht wird, darunter unter anderem das GOP Varieté-Theater Kaiserpalais in Bad Oeynhausen, Vera Veggie in Detmold und Lagerhallen in Rahden und Lemgo. Aber auch in einem ehemaligen Gefängnis in Bückeburg standen die Schauspieler vor der Kamera.

Mittlerweile sind die ersten beiden Drehblöcke abgeschlossen, und das Material wird gesichtet. "Im Juni steht dann noch einmal ein fünftägiger Dreh im Raum Lemgo an. Danach geht der Film in die Postproduktion. Das heißt, er wird geschnitten und die Filmmusik wird produziert", erklärt Produktionsleiterin Hannah Böker. Im September soll der 30-minütige Film fertig sein.

Diese Studenten schreiben ihre Bachelorarbeit über den Film:

Lutz Gottschalk: Drehbuch, Regie und Schnitt
Ole Brand: Regieassistenz und Schnitt
Hannah Böker: Produktonsleitung
Lina Pris: Production Design (Ausstattung)
Jasper Kelm: Visual Effects
Ylva Sommer: Kamera
Lukas Bielefeld: Kamera



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