Mega-Baustelle in Lemgo: Wärmespeicher wächst auf 50 Meter Höhe an

Lemgo. Es wird einmal das zweithöchste Gebäude der Stadt. Seit dem Frühjahr laufen die Arbeiten am großen Wärmespeicher, den die Stadtwerke Lemgo an der Ecke Isringhausen-Ring/ Liemer Weg bauen. Am Montag ist nun der große gelbe Kran geliefert worden, der für den Aufbau des 50 Meter hohen Turms notwendig ist. In den kommenden Tagen wird der runde Bau also in die Höhe wachsen. Und auch sonst tut sich einiges auf der Baustelle, wie Matthias Rabe von den Stadtwerken im LZ-Gespräch erklärt.

Im Frühjahr starteten die Arbeiten mit den insgesamt 39 Bohrungen, die über eine Tiefe von 26 und einen Durchmesser von 1,20 Metern verfügen. Sie wurden mit Beton verfüllt und bilden das Fundament für den Wärmespeicher mit einem Durchmesser von knapp 20 Metern. Dieses ist laut Rabe bereits fertiggestellt. Nachdem die Trocknungszeit abgelaufen ist, werde derzeit der Boden mit Bitumen-Asphalt beschichtet, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann.

Inbetriebnahme für 2026 geplant Als Nächstes werden voraussichtlich einzelne vorgebogene Stahlplatten für den Speicher, zunächst im Liegen, verschweißt und dann nach und nach aufgesetzt. Doch damit das klappt, braucht es den hohen Kran, der noch mehr als die 50 Meter misst und am Dienstag mithilfe eines anderen Krans zusammengebaut wurde.

Die gesamte Behälterfläche wird dann noch mit einer 40 Zentimeter starken, anthrazitfarbenen Wärmedämmung umhüllt. Zusätzlich kommen Photovoltaikmodule drauf – so produziert der Speicher selbst Strom fürs eigene System. Im Sommer soll der Wärmespeicher so weit fertig sein, dass er mit Wasser befüllt werden kann, sagt Rabe. &bdquo;Wir wollen den Speicher Ende nächsten Jahres in Betrieb nehmen.“

Das Prinzip funktioniert ganz einfach: Der Turm speichert Energie aus verschiedenen erneuerbaren Quellen in Form von heißem Wasser. Durch die Höhe entsteht automatisch der Druck, der notwendig ist, um dieses bei Bedarf ins Fernwärmenetz der Stadtwerke zu schicken. Damit werde der Speicher nicht nur zum Herzstück des Netzes, sondern leiste auch einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende.

Wärmepumpe und Heizkessel Parallel laufen derzeit die Arbeiten am daneben liegenden Anlagengebäude, das sich direkt am Liemer Weg befindet. Es wird aus Stahl und Beton gefertigt, circa 35 mal zwölf Meter groß und etwa acht Meter hoch. Auf das Gebäudedach kommen noch sechs Wärmekollektoren, die die Wärme aus der Umgebungsluft ziehen. Sie dient der Luft-/Wasser-Großwärmepumpe im Inneren. Diese verfügt laut Stadtwerken über eine Heizleistung von 3500 Kilowatt.

Zur Ergänzung werden noch zwei fünf Megawatt starke Elektrokessel installiert. Wärmepumpe und Kessel sollen im Mai kommenden Jahres geliefert werden. Letztere können regenerativ erzeugten Strom in Wärme umwandeln. Dieser Strom soll aus einem Windrad stammen, das die Stadtwerke auch noch bauen wollen. Wo und wann stehe aber noch nicht fest: &bdquo;Wir befinden uns noch in der Planung“, sagt Rabe.

&bdquo;Keine bösen Überraschungen“ Für Windkraft sei der Speicher ideal. &bdquo;Er speichert den überschüssigen Windstrom in Form von Wärme. So können wir auf die schwankenden Bedürfnisse der Kunden eingehen, ohne Windkraftanlagen abzuschalten“, erklärt Rabe. Auch die Energie aus einem Holzheizkessel, der 2026 bei Lieme gebaut werden soll, soll am Liemer Weg gespeichert werden. Aber allein die Luft-/Wasser-Großwärmepumpe und die Elektrokessel würden zusammen schon 20 Prozent des derzeitigen Fernwärmebedarfs abdecken.

Bislang habe es &bdquo;keine bösen Überraschungen“ während der Arbeiten gegeben, sagt Rabe. Damit der Zeitplan eingehalten werden könne, gehe es nun darum, die Termine für die einzelnen Gewerke gut zu koordinieren.

Mega-Baustelle in Lemgo: Wärmespeicher wächst auf 50 Meter Höhe an

Großwärmespeicher entsteht am Liemer Weg in Lemgo

Deshalb bauen Stadtwerke und Tierheim in Bad Salzuflen gleichzeitig

So soll Lemgo künftig heizen

Stadtwerke Lemgo: Rekordinvestitionen und höhere Preise für die Kunden

Energiezentrale an der Ziegelstraße in Bad Salzuflen nimmt weiter Formen an

Warum die Stadt Lage in Pottenhausen neue Löschwasserbehälter baut