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Ruheforst am Feuerlöschteich geplant

Am Blomensteiner Weg sollen Beisetzungen in Bio-Urnen möglich werden. 
Doch es gibt auch Kritik

Karl-Heinz Krull

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Der Feuerlöschteich am Blomensteiner Weg: Hier ist der Eingangsbereich zum Ruheforst geplant. Drei Parkplätze mit 70 Stellplätzen sieht der Plan für Besucher des Begräbniswaldes vor.  - © Karl-Heinz Krull
Der Feuerlöschteich am Blomensteiner Weg: Hier ist der Eingangsbereich zum Ruheforst geplant. Drei Parkplätze mit 70 Stellplätzen sieht der Plan für Besucher des Begräbniswaldes vor.  (© Karl-Heinz Krull)

Dörentrup/Spork-Wendlinghausen. Waldbesitzer Joachim von Reden will einen Ruheforst im etwa 27 Hektar großen Wald zwischen Wendlinghausen, Betzen und Blomenstein einrichten. Dörentrups Bauamtsleiter Dirk Süllwold hat jetzt im Bau- und Planungsausschuss Details vorgestellt. Im Ruheforst soll es Beisetzungen in Bio-Urnen unter Waldbäumen geben. 

Drei Parkplätze mit etwa 70 Stellplätzen für Besucher sieht der aktuelle Plan vor. Der Standort: rund um den Feuerlöschteich am Blomensteiner Weg. Wenn die Waldbegräbnisstätte eingerichtet wird, dann soll der zentrale Zugang auf Höhe des Feuerlöschteiches geschaffen. Ein Sammelplatz, Dixi-Klos und Mülleimer, dezent in Holzhütten versteckt, sind weitere Details, die in der Nähe des Eingangs vorgesehen sind. Dahinter soll dann der erste Abschnitt des Begräbniswaldes beginnen.

Barbara Gerber (SPD) war die einzige, die im Bau- und Planungsausschuss erste Bedenken formulierte: „Was opfern wir an Natur, wenn ich sehe, dass Parkplätze, Andachtsplatz oder Wege eingerichtet werden müssen? Ich muss darüber nachdenken, wie ich das gewichte." Das sei ja im Wesentlichen „vorhandene Struktur, die ein bisschen aufgepeppt wird", hielten andere Ausschussmitglieder dagegen und verwiesen auf den Grundsatzbeschluss, dass man so etwas einrichten wolle.

Kritik kam auch von Holger Becker, dem Vertreter der Dorfgemeinschaft Wendlinghausen: „Das Projekt ist in Wendlinghausen sehr umstritten", stellte er fest. Der Blomensteiner Weg sei sehr schmal, und die Anwohner befürchteten, dass die Belastung durch die Fahrzeuge zu groß werden könnte, merkte er an.

Bei den Kommunalpolitikern im Ausschuss für Gemeindeentwicklung war der Plan Joachim von Redens im vergangenen Juni auf offene Ohren gestoßen: Wenn schon so viele Menschen unter Waldbäumen begraben werden wollten, warum sollte die Gemeinde nicht gemeinsam mit einem privaten Betreiber solch einen Waldfriedhof einrichten?

Es folgte ein einstimmiger Grundsatzbeschluss, in dem die Mitglieder des Ausschusses für Gemeindeentwicklung die Verwaltung ermächtigten, die notwendigen Verhandlungen mit den Anbietern des Bestattungsangebotes zu führen und damit die Voraussetzungen dafür zu schaffen, den Flächennutzungsplan zu ändern. Bisher wurde ein Antrag zur Einrichtung eines Friedhofsgeländes beim Kreisordnungsamt gestellt, die Untere Forstbehörde und Untere Landschaftsbehörde wurden eingeschaltet.

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