Dörentrup-Humfeld. Glasklarer Gitarrensound, virtuoser Schlagzeug-Drive, erdiger Bassgroove und ein Sänger wie ein britischer Rockstar: Der ehrliche Sound von Captain Humfield and the Beautiful Noise geht unter die Haut. Gründungsmitglied Klaus Hollmann ist lippisches Urgestein in Sachen E-Gitarre und kommt aus Humfeld.
Hollmann, im Hauptberuf Leiter der Topehlen- und der Ostschule in Lemgo, bekam schon als Gitarrist der Instant Apparello Band den Spitznamen Captain Humfield. Zu den anderen Bandmitgliedern, die aus Lemgo und Retzen kommen und im Dörentruper Proberaum rocken, gehört Frontmann Jens Neuse. Der gelernte Kaufmann singt nicht nur, sondern textet auch die Songs selbst. Die Anspielung „Beautiful Noise" im Bandnamen geht auf ihn zurück – „ein Wortspiel", verweist Hollmann auf den Nachnamen des Sängers.
Die elf Songs auf der neuen und ersten CD der Band mit dem Titel „Energie" decken ein weites Spektrum ab. Ihr Stil passt in keine gängige Schublade. Er vereint verschiedene Richtungen der vergangenen 40 Jahre. Sie nennen ihn „Diversity Groove Rock", dynamische Rockmusik, die in Beine und Ohren geht. Es finden sich ruhige, leicht melancholische Stücke genauso wie mitreißende Songs. Die meisten haben englische Texte. „FEIERabend" und der Titelsong „Energie", dessen Intro eine Hommage an Michael Jacksons „Billie Jean" sein könnte, kommen auf Deutsch daher. Die CD kostet zehn Euro. Sie kann per E-Mail an jensneuse@teleos-web.de bestellt werden.
Neuse und Hollmann lernten sich beim „Lippe-Open-Air"-Festival in Lieme kennen und fassten vor fünf Jahren den Entschluss, die Band zu gründen. „Ich suchte nach Mitspielern für meine Projekte", erinnert sich Hollmann. „Meine Frau hat gesagt: ,Da ist ein Super-Sänger und hat mir geraten, mich mit ihm in Verbindung zu setzen." Jens Neuse hatte mit Bands wie Wednesday Night Club oder M.O.B. Covermusik gemacht und war jahrelang Tenor in diversen Chören.
Das war der Punkt, an dem Florian Altenhein, auch als Leiter der Lemgoer Musikschule bekannt, ebenfalls Interesse bekundete. Als professioneller Schlagzeuger hat er den Rhythmus in den Fingern. Er spielt außerdem seit mehr als 25 Jahren bei der Bielefelder Cover-Band Seltaebs. Rolf Schönlau, sonst in Dörentrup als Restaurator unterwegs, ist der „Oldie" der Band. Zusammen mit den Beats von Florian Altenhein sorgt sein Bassspiel für den richtigen Groove. Musik macht er seit frühester Jugend und spielt seit den 70ern mit Hollmann in den verschiedensten Bands. Vor langer Zeit gewann er mit Peter And The Youngsters einen Bandwettbewerb gegen die Scorpions. Lange noch vor der aktuellen Formation groovte er in der Hippieband Flowers of 68.
Die frisch gepresste CD von Captain Humfield and the Beautiful Noise heißt „Energie" und strotzt nur so vor vitalem Rock – alles handgemacht und professionell aufgenommen (siehe Kasten). Hollmann verweist darauf, dass die Vielfalt der musikalischen Hintergründe für diese Kreativität ausschlaggebend sei. „Wir können sofort loslegen und jammen."
Eines ist für Captain Humfield und seine Mitstreiter aber klar: Es müssen selbst geschriebene Songs sein. „Wenn wir in Richtung Cover gehen würden, wäre das für jeden von uns ein Kündigungsgrund", schmunzelt er.