Extertal-Bösingfeld. Zwei Themen haben die Delegierten des Schützenkreises Lippe am Freitagabend im Schützenhaus Bösingfeld ganz besonders beschäftigt: Die Bedrohung der Schützenfeste durch in der Diskussion befindlichen neuen Freizeitlärm-Erlass des Landes und die geringe Resonanz der Vereine auf die geplante Jugendfreizeit mit dem neuen Schützenkreis-Partner Tirol.
Der Vorstand des Schützenkreises mit seinem Vorsitzenden Dr. Stephan Breuning brachte beides mehrfach zur Sprache. Bei der jetzt vorliegenden Neufassung des Freizeitlärm-Erlasses, der ab 22 Uhr eine Lautstärke-Obergrenze von 65 Dezibel vorsehe, seien keine Schützenfeste mehr möglich, so Dr. Breuning. „Die Schützenfeste gehen den Bach runter" und „dann geht auch den Schützenvereinen die Luft aus" waren dazu zwei Kommentare aus der Versammlung.
Ehrungen
Die Proklamation von Kreiskönig Sascha Ruge und Kreisjugendkönig Tim Drewes übernahm der Bundestagsabgeordnete Cajus Caesar (CDU). Der Kaderschütze des Deutschen Schützenbundes und Deutscher Meister Jan-Hendrik Waldvogt (17) aus Lothe wurde mit der Goldenen Ehrennadel des Westfälischen Schützenbundes ausgezeichnet. Die Goldene Ehrennadel gab es außerdem für Claudia Hüls (SK Lippe), Peter Egelkraut (SG Bad Meinberg) und Bert Mehlhaff (Bogensportreferent). Michael Schulte (SG Bad-Meinberg) erhielt die Otto-Beckmann-Plakette des Schützenkreises in Bronze, Helmut Bock (SG Bad Meinberg) die Auszeichnung in Silber und Ernst Hünefeld, der 38 Jahre Vorsitzender der Schützengesellschaft Wehren war, in Gold. Sportleiter Dieter Stephan bekam das Ehrenkreuz in Bronze des Deutschen Schützenbundes.Arnold Kottenstede, Umweltschutzbeauftragter des Westfälischen Schützenbundes (WSB) erläuterte das Problem, die ablehnende Haltung und die Einsprüche der Vereine. Er zeigte sich nach neuesten Entwicklungen aber vorsichtig optimistisch, „dass die Sache vom Tisch ist".
Thema Nummer zwei waren die zu geringen Anmeldezahlen für die im August geplante Jugendfreizeit auf Norderney mit den Tiroler Schützen. „Viele Vereine haben gar keine Jugendabteilung", nannte Dr. Breuning das grundsätzliche Problem. Die sei aber für die Zukunft wichtig, merkte er an.
Er bezeichnete die Begegnung zwischen Kindern und Jugendlichen aus lippischen Schützenvereinen und denen aus Tirol als einmalige Chance. „Verbauen sie den Jugendlichen diese Chance nicht", wandte er sich an die Anwesenden. Wenn keine 25 lippische Teilnehmer zusammenkämen, wolle man welche aus dem Schützenkreis Lübbecke ansprechen, so Dr. Breuning.
Erfolge konnte er in seinem Jahresbericht beim Bogensport vermelden. Der findet in den rund 52 Lippischen Schützenvereinen mit insgesamt mehr als 10.000 Mitgliedern viel Zuspruch. „Unser Ziel muss sein, den Bogensport als Trendsportart zu etablieren", meinte Dr. Stephan Breuning.
Reinhard Große-Wächter vom Bezirksvorstand des Westfälischen Schützenbundes warb in seinem Grußwort für den Breitensport und den 67. Westfälischen Schützentag im Oktober 2016 in Gütersloh und hatte einiges an Ehrungen vorzunehmen (siehe Kasten).