Lemgo-Brake. Mitte März: Veranstalter Thomas Arndt-Duprée wirft hin - 2017 wird es kein Bierbrauerfest am Schloss Brake geben. Für Hunderte Besucher, die sich das zweite Juli-Wochenende im Kalender angestrichen hatten, eine Enttäuschung. Eine herbe, so wie manch Getränk, das in den vergangenen Jahren vor der Kulisse des Schlosses konsumiert worden ist.
Kurz vor knapp nun die Kehrtwende. Peggy Pfaff, Sprecherin des Landesverbandes Lippe, dem Hausherrn am Schloss Brake, vermeldet: Es ist doch noch gelungen, einen Nachfolger zu finden, der für Thomas Arndt-Duprée einspringt. Zur Rettung habe auch der LZ-Bericht über die drohende Absage beigetragen.
Während Arndt-Duprée vor allem wegen hoher Auflagen, Gebühren und wirtschaftlicher Risiken die Reißleine zog, geht nun Adolf Steuer an Bord, der seit diesem Jahr auch im Lippegarten ein Bein im Boot hat: Dort - im Herzen Lemgos - wird er, wie berichtet, gemeinsam mit der Infinity-Gesellschaft von Benjamin Krentz den Nachfolger des „Beach Island" aufbauen. Am 21. Juli geht es dort mit einem Piratenschiff als Attraktion los.
Nach Meinung des Traditionsschaustellers könnte sich auch die Sache am Schloss rechnen. Dort ankert im übrigen dann nach seiner Jungfernfahrt auch das von Steuer gezimmerte Piratenschiff. In Brake wird es von der Großbrauerei Becks gekapert - für Ausschankzwecke. Wer also schon einen Vorgeschmack auf die Freiluft-Gastronomie im Lippegarten bekommen will, ist am zweiten Juli-Wochenende am Schloss Brake richtig aufgehoben.
Weitere Neuerungen kündigt Adolf Steuer an. Sie sind bereits im Titel der Veranstaltung am Freitag und Samstag, 7. und 8. Juli, enthalten: Bier- und Gourmetmeile. Die im Doppelpack geschnürte kulinarische Veranstaltung hängt maßgeblich mit der Erneuerung des Schlosshofs zusammen. Wie Landesverbandssprecherin Peggy Pfaff bestätigt, steht inzwischen neben der Hauptbrücke ein beleuchteter und mit Geländern gesicherter zweiter Rettungsweg über Kellerräume zum Burggraben zur Verfügung. Erst dadurch ist der Schlosshof wieder als Veranstaltungsstätte bespielbar.
Das will Adolf Steuer jetzt ausgiebig testen. Maximal 600 Menschen dürfen den Vorgaben nach auf den Schlosshof – mehr gehe aber auch nicht, wenn er aufgefahren habe, sagt der Beschicker. Für den Hof ist nämlich die Gourmetmeile vorgesehen – mit Mexikaner, vegetarischen Spezialitäten, Flammlachshälften über Buchenholzfeuer, Grillspießen und wahrscheinlich selbstgemixter Limonade. „Alles etwas feiner", urteilt der Veranstalter. Ein Weinhändler von der Mosel bringt seine Tropfen mit; Karsten Arning vom „Stadtlicht" serviert an Sitzgelegenheiten unter den Bäumen, von wo der Blick auf die Biermeile fallen wird.
Jenseits der Brücke - vom Schlosshof aus sichtbar - wird die Bühne stehen, auf der Freitag ab 19 Uhr „Grace" (Barntrup) und am Samstag „Crossfader" (Hameln) Top-40-Hits spielen. Steuer will eigens einen Tanzboden verlegen, weil das holprige Pflaster dafür nicht taugt. Drumherum: deftiges Essen, Foodtrucks und ungefähr 14 Bierstände.
Beginn ist an beiden Tagen um 17 Uhr - Schluss ist um 1 Uhr, dann geht auch die Musik aus. Bei Einbruch der Dunkelheit soll es am Freitagabend ein Höhenfeuerwerk geben, das im Schlosspark abgefeuert wird und über den Burgzinnen zu sehen sein soll. Der Eintritt beträgt drei Euro.