Leopoldshöhe. Armut ist nur einer von mehreren Gründen, warum Eltern Hilfen zur Erziehung erhalten. Oft sind die Erziehungsberechtigten auch überfordert, kommen mit Konfliktsituationen nicht zurecht. In Leopoldshöhe liegen die Fallzahlen dieser Hilfen trotz weiter steigender Einwohnerzahlen im Rahmen.
Als Gisela Müller-Rikels, Monika Sanjrani und Christiane Stracke-Wittrowski vom Kreisjugendamt in der jüngsten Fachausschusssitzung über ihre Aufgaben im Regionalbüro Oerlinghausen berichteten, waren in der Gemeinde 3.049 Kinder und Jugendliche gemeldet. Das Jugendamt leistete 58 Hilfen zur Erziehung, wobei 37 Kinder und Jugendliche diese in der eigenen Familie erhielten, 17 lebten zeitlich begrenzt oder längerfristig in Pflegefamilien und vier Kinder in einem Heim. Aktuell gab es drei Inobhutnahmen. Diese Herausnahmen aus der Familie von jetzt auf gleich - notfalls gegen den Willen der Eltern - erfolgten aber nur in akuten Notsituationen, betonte Teamleiterin Müller-Rikels.
Hinweise auf ein auffälliges Verhalten oder familiäre Konflikte erhalte das Jugendamt von Eltern, Kitas, Schulen, Nachbarn oder Ärzten, informierte sie. Manchmal suchten die Kinder und Jugendliche auch selbst den Kontakt.
In Leopoldshöhe fehlten noch Pflegefamilien, die vor allem ältere Kinder in Notsituationen zeitlich befristet aufnehmen - bis ihre weitere Lebensperspektive geklärt ist. Wer sich imstande sieht, eine solche Bereitschaftspflege zu übernehmen, kann unter 05202-9936622 Kontakt mit dem Regionalbüro aufnehmen.