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Der Bohrer am Schieder-See steckt fest

Aus dem Durchstich im Bereich der Fürstenbrücke wird nichts

Marianne Schwarzer

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Der Bohrkopf steckt im bereits gegrabenen Tunnel. Er kann aber das Rohr nicht weiter vortreiben, weil er auf ein Hindernis gestoßen ist, möglicherweise auf einen Findling. Das muss jetzt freigegraben werden. - © Schwarzer
Der Bohrkopf steckt im bereits gegrabenen Tunnel. Er kann aber das Rohr nicht weiter vortreiben, weil er auf ein Hindernis gestoßen ist, möglicherweise auf einen Findling. Das muss jetzt freigegraben werden. (© Schwarzer)

Schieder-Schwalenberg. Eigentlich soll in Kürze ein Teil des Niesewassers in den Schieder-See fließen. Doch aus dem Durchstich im Bereich der Fürstenbrücke wird erst mal nichts: Der Bohrer ist auf ein unüberwindbares Hindernis gestoßen.

Wie berichtet, gehört das Projekt zum Gesamtpaket Umflut. Wenn die Emmer in einigen Monaten am Schieder-See vorbeigeleitet wird, braucht er gleichwohl Frischwassernachschub, damit er nicht umkippt oder gar austrocknet.

So möchte der Kreis Lippe Wasser aus der Niese abzweigen. Die fließt zwar ohnehin in die Emmer, aber nun soll ein Teil des Wassers zunächst durch die beiden Schilfbecken und dann unter der Bahnhofstraße hindurch parallel zur Emmer in den See geleitet werden.

Dafür hat die vom Kreis Lippe beauftragte Arge ein Subunternehmen beauftragt, das auf der zum See gerichteten Straßenseite den großen Bohrer angesetzt hat. Zunächst schufen die Fachleute einen mit Spundwänden verkleideten Schacht, dann konnten die Bohrarbeiten beginnen. Dabei führt der Stahlkoloss gleich ein Rohr mit sich, das das Bohrloch ausfüllt und für Stabilität sorgt.

Doch nun ist der Bohrer auf ein Hindernis gestoßen und kommt keinen Millimeter weiter: „Wir wissen noch nicht, was das ist, aber wir vermuten, dass es sich um einen großen Findling handelt“, sagt Berthold Lockstedt vom Kreis Lippe. Nur lassen sich Rohr und Bohrkopf nicht einfach wieder herausziehen. „Wir müssen eine andere Lösung finden.“

Vermutlich, so bestätigt Lockstedt auf Nachfrage der LZ, muss das Hindernis von der anderen Seite her freigegraben werden. Dafür müsste jedoch die Bahnhofstraße gesperrt werden – mit weit reichenden Konsequenzen. Denn der Bahnhof und alles, was nördlich der Emmer liegt, wäre von Schieder-Schwalenberg abgekoppelt.

Selbst der Bahnhof wäre nur zu Fuß aus Richtung Freibad oder per Auto über Blomberg erreichbar. Alternativ diesen Teil der Baustelle einfach ruhen zu lassen, bis der Staudamm in einigen Wochen wieder für den Verkehr freigegeben wird, wäre problematisch: „Die Miete für das Spezialwerkzeug ist sehr teuer“, erklärt Lockstedt.

Darum versucht der Kreis Lippe derzeit, mit allen relevanten Gruppen – von der Stadt über die Feuerwehr bis hin zum Öffentlichen Nahverkehr – zu sprechen.

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