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Emmerumflut soll im Juli fertig sein

Große „Schütztafel“ reguliert den Wasserstand des Flusses

Manfred Brinkmeier

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Großbaustelle: Am Donnerstagmittag ist mittels eines großen Krans (Bildmitte in blauer Farbe) eine fünf Tonnen schwere „Schütztafel“ in den Durchlass der Emmerumflut eingebaut worden. Sie wird nach Inbetriebnahme im Mai/Juni für den notwendigen Hochwasserschutz insbesondere von Lügde sorgen.. - © Robin Jähne
Großbaustelle: Am Donnerstagmittag ist mittels eines großen Krans (Bildmitte in blauer Farbe) eine fünf Tonnen schwere „Schütztafel“ in den Durchlass der Emmerumflut eingebaut worden. Sie wird nach Inbetriebnahme im Mai/Juni für den notwendigen Hochwasserschutz insbesondere von Lügde sorgen.. (© Robin Jähne)

Schieder-Schwalenberg. Die Bauarbeiten rund um den Schieder-See sollen im Juli beendet sein. Schon Ostern können
die Autofahrer wieder die K 62 befahren, die über den Staudamm führt. Und im Mai/Juni wird die Emmer durch ihr neues Bett fließen.

Diese Zeitplanung nannte am Donnerstag Rüdiger Kuhlemann, Teamleiter der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Lippe. Er war vor Ort, um bei einer ganz entscheidenden Baumaßnahme dabei zu sein. Mit Hilfe eines großen Kranes wurde nämlich beim Durchlass der Emmer unter der Kreisstraße eine sogenannte „Schütztafel“ eingebaut. Sie wiegt fünf Tonnen,
ist 7,50 Meter breit, 2,50 Meter hoch und besteht aus Edelstahl.
Ihre Aufgabe: Sie wird zukünftig den Abfluss der Emmer regulieren. Hergestellt worden ist sie von der Firma HST in Meschede.

Fotostrecke: Schütztafel-Einbau am Schieder-See

Mitarbeiter Ralf Bogedain wies darauf hin, dass auch gleich die notwendige Technik mitgeliefert worden sei. Rund um die Uhr werde die „Schütztafel“ elektronisch kontrolliert und vom vorhandenen Auslaufbauwerk des Schieder-Sees aus gesteuert. Deren maximale Öffnungshöhe betrage 2,40 Meter. Je nach Höhe des Wasserstandes könnten so bis zu 50.000 Liter pro Sekunde den Emmer-Durchlass in Richtung Lügde passieren.

Selbst, wenn die „Schütztafel“ komplett runtergefahren ist, gibt es immer noch eine „kleine“ Öffnung, durch die ständig 200 bis 300 Liter Emmerwasser pro Sekunde fließen. Kuhlemann: „Dadurch gewährleisten wir, dass das Bauwerk für Tiere durchgängig ist. Wir werden das Flussbett auch noch entsprechend gestalten, wie das bereits östlich des Staudamms in Fließrichtung Lügde zu sehen ist.“ Auf jeden Fall sei gewährleistet, dass der Hochwasserschutz erhalten bleibt. Der
Teamleiter erinnert sich nämlich noch an das Jahr 2007, als aufgrund eines Hochwassers die Baustelle des Emmertunnels vor den Toren der Stadt Lügde unter Wasser gestanden
hatte. „Wenn mehr als 50.000 Liter pro Sekunde fließen, würde der Rest über das Vorhandene Bauwerk des Schieder-Sees verschwinden.“

Die beiden bekannten lippischen Naturfilmer Sarah Herbort und Robin Jähne dokumentieren die Bauarbeiten am Schieder-See seit Beginn. Dabei sind fantastische Aufnahmen zustande gekommen. Die werden in zwei Serienteilen zusammengestellt.

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