Bauer-Transfer nach Montpellier platzt

Es ist das wichtigste Spiel der Saison. Vor dem Abstiegsderby am Sonntag, 12. April, bei GWD Minden (Anwurf 17.15 Uhr) ist die Anspannung beim TBV Lemgo spürbar. Doch Trainer Florian Kehrmann demonstriert Zuversicht.

Lemgo. "Ich freue mich riesig auf das Derby und hoffe, dass es nicht, wie in Göppingen, durch die Schiedsrichterleistung beeinflusst wird. Jeder Spieler weiß um die Bedeutung. Wir haben unter der Woche gut trainiert und gucken jetzt, was geht", lässt sich Kehrmann personell nicht in die Karten gucken.

Nur im Notfall Berücksichtigung finden dürfte Thomas Bauer. Der österreichische Nationaltorhüter war vor dem Göppingen-Spiel aus dem Kader gestrichen worden und verfolgte das 34:26 über den Bergischen HC tatenlos vom Oberrang der Lipperlandhalle. Dass sein zweijähriges Engagement in Lemgo unerquicklich auszulaufen scheint, hängt nicht nur mit den ansprechenden Leistungen seiner Torhüterkontrahenten Nils Dresrüsse und Dan Beutler zusammen.

"Es gab im März eine Anfrage aus Frankreich, worauf ich dem TBV meinen Weggang signalisiert habe", sagt Bauer. Der französische Topklub Montpellier HB war nach der Verletzung des Kroaten Venio Losert in die Bredouille geraten. Doch richtig heiß wurde das Interesse der Franzosen nicht. Was Bauer auf einen Trauerfall in der Familie von Trainer Patrice Canayer zurückführt. "Danach ist der Kontakt eingeschlafen und sie haben es mit ihrem dritten Torhüter versucht", sagt Bauer, der sich mit seiner Lebensgefährtin Laura Magelinskas für die kommende Saison ohnehin Richtung Frankreich orientiert.

Zurück zum Abstiegsgipfel, vor dem der TBV mit einigen Spielern beim Mindener 31:24 über HBW Balingen-W. spioniert hat. "Wunderdinge verspreche ich mir davon aber nicht. Allein schon, weil Balingen mit 3:2:1 eine ganz andere Deckung als wir bevorzugt. Es ging uns darum, einen Eindruck zu gewinnen", sagt Kehrmann, für den es ein Duell auf Augenhöhe wird: "Verstecken müssen wir uns nicht." Auffällig ist für den TBV-Coach, dass GWD nach dem Trainerwechsel von Goran Perkovac auf Frank Carstens wieder "eine klare Linie" verfolge: "Sie rennen einen nicht tot. Aber sie stehen sehr kompakt in der Deckung und spielen solide und mit viel Geduld."

Vor dem Balingen-Spiel ließ Carstens gleich fünf Akteure in der Warteschleife. Während Svitlica, Kunkel und Rambo nachnominiert wurden, blieben Torbrügge und Bilbija inaktiv. Für den TBV ist die Messlatte die zweite Halbzeit aus dem BHC-Spiel.

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