Barntrup. Vom Barntruper Bahnhof aus ist seit 1980 keine Reise in die weite Welt mehr möglich – musikalisch jedoch hat das Mandolinenorchester Barntrup seine Zuhörer jetzt mit auf eine Reise durch Europa genommen. Im Kulturschuppen eröffnete das Ensemble unter der Leitung von Evelyn Wrede sein Sonntagskonzert mit der Ouvertüre „Lebenslust“ von Heinrich Halter. Durch das abwechslungsreiche Programm führte Frank Dörries alias Zauberer Charly, dessen kleine Zaubertricks die Moderation auflockerten und den Musikern kurze Verschnaufpausen ermöglichten.
Das zwölfköpfige Mandolinenorchester besteht aus 1. und 2. Mandoline, Mandola, Gitarre und Kontrabass, der pizzicato, also gezupft, gespielt wird. Gespielt werden klassische Mandolinen, oft mit der Tremolo-Technik, bei der mit einem Plektrum schnell wiederholte Töne erzeugt werden.
Das Ensemble präsentierte bekannte Melodien aus der Operette „Die Csárdásfürstin“ von Emmerich Kálmán und „Im weißen Rössl am Wolfgangsee“ von Ralph Benatzki. Beide Potpourris waren vom ehemaligen Dirigenten Rolf-Dieter Nolting arrangiert, der auch das italienische Volkslieder-Potpourri „Bella Italia“ zusammengestellt hatte. Darin erklangen Klassiker wie „Funiculi, funicula“, „O sole mio“ und „Santa Lucia“ sowie der Italienschlager „Ja, ja, der Chiantiwein“.
„Griechischer Wein“ zum Abschluss
Deutsche Volks- und Tanzweisen waren unter anderem mit „Unter der Dorflinde“ von Theodor Ritter vertreten. Bei der Amboss-Polka, bei der ein Amboss als Schlaginstrument eingesetzt wird, spielte der Kontrabass die markanten Akzente. Weitere Höhepunkte waren die „Ungarischen Tänze Nr. 5“ von Johannes Brahms und das Wienerlied „Im Prater blüh’n wieder die Bäume“ von Robert Stolz. Auch Filmmusik durfte nicht fehlen: Das berühmte „Harry-Lime-Theme“ aus dem Film „Der dritte Mann“ begeisterte das Publikum. Irische Folkmusik mit den „Two Irish Tunes“ zeigte zudem die Vielseitigkeit der Mandoline.
Zum Abschluss erklang der Schlager „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens. Conférencier Charly verabschiedete sich mit den Worten: „Wenn ich einmal richtig zaubern kann, dann zaubere ich euch eine schöne heile Welt.“ Das Publikum dankte mit anhaltendem Applaus für eine kurzweilige und musikalisch vielseitige Reise durch Europa.