Kontrabass auf den Füßen, Posaune als Ruder: „Concertcircus“ feiert in Detmold Premiere

Detmold. Der Hangar 21 ist am Wochenende Ort einer ungewöhnlichen Premiere gewesen. Im &bdquo;Concertcircus“ inszenierte ein aus fünf Personen und erst seit einem Jahr bestehendes Ensemble unter der Regie Chantal von Tayn eine Mischung aus Musik und Akrobatik. Die drei Musiker und zwei Artistinnen schufen mit ihrem Stück eine Mischung aus visueller und auditiver Collage, das laut von Tayn ein &bdquo;experimentelles Format“ darstellen sollte.

Der Regisseurin, die ihr Handwerk an einer Artistenschule in Berlin erlernt hat und einen Master in Regie besitzt, gelang es mit dem Publikum in Kommunikation zu treten, und zwar in Form einer Kombination aus Jonglage und Musik. Dabei wurden die Instrumente nicht nur gespielt, sondern das Ensemble jonglierte auch mit Kontrabass, Flöte und Trommel. Paul Dobra, einer der Musiker, balancierte den Kontrabass auf seinen Füßen. Die Tapan-Trommel, eine zweifellige Zylindertrommel, die in südost-europäischen Ländern gespielt wird, wurde von einer Musikerin auf dem Kopf getragen.

Posaune als Ruder Die musikalische Leitung hatte Shawn Grocott, der seit etwa einem Jahr mit Chantal von Tayn zusammenarbeitet. Der Kanadier benutzte seine Posaune als Kanuruder und Angel. Er bewegte sich durch die in der Hallenmitte auf Pezzibällen und Bürostühlen sitzenden Zuschauern. Diese konnten aufstehen und herumlaufen, weil die fünf Akteure nicht auf einer festen Bühne agierten, sondern sich in Kreisform um das Publikum bewegten.

Die Gestaltung der ehemaligen Flugzeughalle war ebenso überzeugend. Blaue Glasflaschen wurden schon zu Beginn der Aufführung als Instrumente genutzt und eine Artistin balancierte gegen Ende der Premiere auf ihnen. Der Hangar eignete sich aufgrund seines großzügigen Raums besonders für diese Premiere, weil er, wie von Tayn meinte, als ein &bdquo;Ort für künstlerische Experimente“ dienen könne.

Positives Feedback Das Feedback des Publikums war eindeutig positiv. Es wurde die &bdquo;gute Spielweise der Musiker“ und deren &bdquo;Harmonie“ gelobt und die Aufführung als &bdquo;modern“ bezeichnet. Der Applaus nach der eineinhalbstündigen Veranstaltung bewies den Erfolg der fünfköpfigen Gruppe.

Die nächsten Vorstellungen des &bdquo;Concertcircus“ finden am Samstag, 22. März, ab 17.30 Uhr und am Sonntag, 23. März, ab 14.30 und 17.30 Uhr in der Turnhalle des Helmholtzgymnasiums in Bielefeld statt.

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