Theater warten auf Vorgaben vom Land

Detmold/Bielefeld. Am Montag gab’s die ersten Lockerungen des Lockdowns für Schulen und Einzelhändler. Die Kultureinrichtungen hingegen müssen noch bis zum 4. Mai warten, erst dann könnte es auch in diesem Bereich Lockerungen geben – zumindest wenn die jeweilige Einrichtung keine Großveranstaltungen anbietet. Denn die sind bis zum 31. August untersagt. Doch ab welcher Größenordnung, eine Veranstaltung als Großveranstaltung eingestuft wird, ist noch völlig offen.

Aus diesem Grund hat das Theater Gütersloh auch noch nicht entschieden, wie es nach dem 3. Mai weiter gehen soll. Christian Schäfer, Leiter des Theaters Gütersloh, sagte auf Nachfrage dieser Zeitung: &bdquo;Ob wir unsere Spielzeit fortsetzen können, hängt von der Erlasslage des Landes NRW, insbesondere auch im Bereich der Definition sogenannter Großveranstaltungen ab. Hier warten wir, wie viele andere Einrichtungen auch, dringend auf Vorgaben des Landes NRW."

Anders entschieden hat bereits das Theater Bielefeld. Die größte Kultureinrichtung Ostwestfalen-Lippes mit 350 Mitarbeitern hat die laufende, wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Spielzeit für das Drei-Sparten-Haus und das Philharmonische Orchester vorzeitig für beendet erklärt. Stattdessen fährt das Theater Bielefeld ab 4. Mai den Probenbetrieb für die Spielzeit 2020/21 hoch, die unter dem Motto &bdquo;Es könnte alles anders sein" steht. Zu der Entscheidung heißt es: &bdquo;Theater- und Konzertaufführungen sind nach den aktuellen Beschlüssen bis zum Saisonende beziehungsweise gegebenenfalls bis Ende August nicht möglich." Das Theater versuche nun, so viele Produktionen aus dieser Saison wie möglich zu behalten und die ausgefallenen Premieren in der nächsten oder übernächsten Spielzeit neu anzusetzen, so Intendant Micheal Heicks.

Das Landestheater Detmold hat auch noch keine Entscheidung darüber getroffen, wie es nach dem 3. Mai weitergehen soll. Sprecherin Maila von Haussen verwies auf Anfrage darauf, dass sich das Haus bis zum 30. April in einem vorgezogenen Teil der Theaterferien befinde. Ob die Spielzeit nach dem 3. Mai wiederaufgenommen werden wird, ließ sie offen. Die weitere Vorgehensweise hänge von den Entwicklungen auf kommunaler Ebene sowie den Entscheidungen auf Landes- und Bundesebene ab.

Das Theater Paderborn weist auf seiner Homepage derzeit daraufhin, dass alle Veranstaltungen abgesagt sind. Ob die Saison wiederaufgenommen wird, war gestern nicht zu erfahren.

Das Mindener Theater hat Eigenproduktionen für diese Saison abgesagt. Dort hofft Andrea Niermann, dass die ab Mai bis Ende Juni noch ausstehenden acht Gastauftritte vielleicht doch noch über die Bühne gehen können. &bdquo;Allerdings warten wir, wie andere Kultureinrichtungen auch, dringend auf aktualisierte Vorgaben des Landes nach dem 3. Mai."

In NRW hat auch das Theater Essen mit seinen fünf Spielstätten bereits die aktuelle Spielzeit vorzeitig für beendet erklärt. &bdquo;Aufgrund der weiterhin angespannten Corona-Situation kann der Spielbetrieb bis zum Sommer aus organisatorischen Gründen nicht wieder aufgenommen werden", heißt es seitens des Theaters.

Theater warten auf Vorgaben vom Land

Warum Kultur in Detmold schon seit Fürstens Zeiten nicht umsonst zu haben ist

Die Detmolder Intendantin weiß: „Im Theater sind alle gleich wichtig“

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €

Weiterlesen mit LZplus

Warum Kultur in Detmold schon seit Fürstens Zeiten nicht umsonst zu haben ist

Die Detmolder Intendantin weiß: „Im Theater sind alle gleich wichtig“