Augustdorfer Jugendliche retten und löschen bei 24-Stunden-Übung

Augustdorf. Im Dienstplan der Jugendfeuerwehr Augustdorf stand der allseits beliebte Berufsfeuerwehrtag. Dabei schlüpften die Jugendfeuerwehrleute für einen Tag und eine Nacht in die Rollen von Berufsfeuerwehrmännern und -frauen.

24 Stunden lang besetzten die Jugendlichen mit ihren Betreuern das Feuerwehrgerätehaus an der Haustenbecker Straße und rückten von dort aus zu verschiedenen Übungseinsätzen aus, berichtet die Augustdorfer Feuerwehr. Neben dem Abarbeiten der Einsatzlagen stand vor allem Teamarbeit und die Förderung des Gruppenzusammenhalts im Vordergrund. So bestritten die Jugendlichen und ihre Betreuer den gesamten nachgestellten Wachalltag einer Berufsfeuerwehr während der 24 Stunden gemeinsam: Es wurde zusammen gekocht und der Abend bei Gemeinschaftsspielen verbracht.

Aber auch das feuerwehrtechnische Wissen wurde durch Fahrzeug- und Gerätekunde vertieft. Hierzu kam ein spannender Wachunterricht mit der Vorführung eines Speziallöschgerätes und einer Erkundungsdrohne.

&bdquo;Katze“ steckt im Baum fest

Zwischendurch wurden die Nachwuchsretter der Augustdorfer Feuerwehr immer wieder zu Übungseinsätzen alarmiert. Diese Einsätze waren im Vorfeld durch einige Kameraden der Einsatzabteilung geplant und ausgearbeitet worden. So ging es nicht lange nach Dienstantritt bereits zu einem ersten kleineren Einsatz: An der Haustenbecker Straße hatte sich eine Katze, in Form eines pinken Plüsch-Tieres, hoch oben in einen Baum verirrt und musste von den Jugendlichen mithilfe von Leitern sicher aus der Baumkrone gerettet werden.

Beim anschließenden Wachunterricht konnten die Jugendlichen das Cobra-Löschsystem des Bevölkerungsschutzes des Kreises Lippe bestaunen. Hierbei handelt es sich um ein Speziallöschgerät, mit dem eine Brandbekämpfung in schwer zugänglichen Bereichen, wie beispielsweise Zwischenwänden oder -decken, möglich wird. Dazu wird durch einen Wasserdruck von 300 bar ein kleines Loch in die betroffene Wand geschnitten und der Hohlraum anschließend durch Wassernebel gekühlt und der Brand so gelöscht. Das System wird durch die Löschgruppe Remmighausen der Feuerwehr Detmold betreut. Einige Mitglieder waren extra zu einer Vorstellung für die Jugendlichen nach Augustdorf gekommen.

Mensch im Dünenfeld vermisst

Nach einer Stärkung mit selbst gemachten Hotdogs wurde die Jugendfeuerwehr am Abend zu einer Personensuche in den Wald nahe dem Augustdorfer Dünenfeld gerufen. Hier kam abermals Spezialgerät zum Einsatz: Die Jugendfeuerwehr wurde durch die Drohneneinheit der Feuerwehr Detmold mit einer Drohne mit Wärmebildkamera unterstützt. So konnte die vermisste Person im dunklen Wald rasch gefunden werden. Anschließend wurde den Jugendlichen das Fluggerät und dessen Einsatzmöglichkeiten noch ausgiebig erklärt und vorgeführt.

Nach einer kurzen Nacht endete die Nachtruhe für die Jugendlichen sehr früh und abrupt gegen kurz vor fünf Uhr morgens durch die Alarmierung zu einem Brand einer Gartenhütte. Auf dem Bauhof der Gemeinde Augustdorf hatten einige Feuerwehrmitglieder eigens für diesen Übungseinsatz eine Hütte aus Altholz errichtet, welche durch die Jugendlichen gelöscht werden musste. Nach einem ausgiebigen Frühstück ließ auch der nächste Einsatz nicht lange auf sich warten: In einer örtlichen Sandgrube war eine Person verunglückt und musste aus einer Grube gerettet werden. Hierzu wurde von den Jugendlichen ein Seilzug-System mit der Schleifkorbtrage aufgebaut, um die Person, dargestellt durch einen Übungsdummy, aus der Grube ziehen zu können.

Räume voller Disko-Nebel

Zum Abschluss des Berufsfeuerwehrtages waren die Jugendfeuerwehrleute dann noch einmal richtig gefordert: Unter dem Stichwort &bdquo;ausgelöster Heimrauchmelder“ wurden sie zu einem Wohnhaus in der Haustenbecker Straße gerufen. Hier konnte schon bei Eintreffen des Einsatzleiters eine massive Verrauchung aus einer Garage festgestellt werden. Die Trupps gingen daraufhin, ausgerüstet mit Übungs-Atemschutzgeräten, in die mit Disko-Nebel verrauchten Räume zur Menschenrettung und Brandbekämpfung vor. Schnell konnten die Übungspuppen gefunden und ins Freie gebracht werden. Auch das fiktive Feuer war rasch bekämpft. Nach rund 24 Stunden konnte der Dienst am Samstagnachmittag erfolgreich beendet werden.

Das Fazit der Feuerwehr: Für die Jugendlichen und Betreuer sei der Berufsfeuerwehrtag wieder ein sehr erfolgreiches Event mit spannenden Übungseinsätzen gewesen. Trotz einer kurzen Nacht hätten alle viel Spaß gehabt, und die Jugendgruppe der Feuerwehr Augustdorf sei als Team noch besser zusammengeschweißt worden.

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