An Augustdorfer Grundschule Auf der Insel herrscht Raumnot

Augustdorf. Deutlicher kann man nicht werden: Lehrer, Schulpflegschaft und der Förderverein der Grundschule Auf der Insel fordern Verwaltung und Politik zum Handeln auf. Die Schule benötigt dringend mehr Räumlichkeiten und hat einen Vorschlag.

&bdquo;Laut Prognose werden die Anmeldezahlen in den kommenden Jahren eine Dreizügigkeit unserer Schule erfordern“, heißt es in einem Schreiben an die Gemeinde. Seit Jahren nehme die Schule mehr Kinder auf, als auf der Liste des Kommunalen Rechenzentrums (KRZ) stehen, beispielsweise in diesem und im kommenden Jahr. Für das Schuljahr 2026/2027 erwartet die Grundschule ebenfalls Anmeldungen, die eine Dreizügigkeit erfordern.

Dreizügigkeit bleibt Schulleiterin Birgit Schöne und Konrektorin Bettina Tannreuther erläutern die Probleme. Die Schule sei nur für jeweils zwei Klassen in jeder Stufe konzipiert worden. Doch laut Schulentwicklungsplan bleibe es bis zum Jahr 2030 bis einer Dreizügigkeit, so die Rektorin. &bdquo;Wir platzen deshalb aus allen Nähten.“

Es fehle ein kompletter Klassenraum, dazu Fach- und Differenzierungsräume. Die Klassenzimmer sind nach Angaben von Bettina Tannreuther so klein, dass Gruppenarbeit dort kaum möglich ist. Die Räumlichkeiten für die Offene Ganztagsgrundschule (OGS) sei gerade so ausreichend, doch sei die Mensa zu klein. Ebenso reicht die kleine Aula für die derzeit 264 Jungen und Mädchen nicht aus. Das Lehrerzimmer ist ebenfalls zu klein und bietet gerade einmal einen Arbeitsplatz mit Computer, den auch noch der Sozialarbeiter mal mitnutzen muss. &bdquo;An den Sitzplätzen kann man noch nicht einmal seine Sachen ablegen“, schildert Bettina Tannreuther.

Zu wenig Platz für alle Für größere Besprechungen nutzt die Schule den OGS-Personalraum, der dann jedoch den Mitarbeitern nicht zur Verfügung steht. Der Hausmeister hat kein Büro, sondern sitzt im Technikraum, der im Sommer sehr warm sei.

Die Schule hat eine Nutzfläche von 1515 Quadratmetern; für eine Dreizügigkeit müssten es jedoch nach Angaben des beauftragten Büros biregio 2100 Quadratmeter sein. Bedeutet: Die Schule hat 38,7 Prozent zu wenig Fläche. Vorgesehen sind pro Kind 8,1 Quadratmeter, derzeit sind es 5,7 Quadratmeter. Das steht bereits im Schulentwicklungsplan, den die Gemeinde im Frühjahr vorgestellt hat. Darin wird eine steigende Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2051 auf weit mehr als 11.000 Einwohner prognostiziert.

Das gilt auch für die Schülerzahlen. &bdquo;Das Wachstum wird die ,Insel’ jedoch stärker erreichen“, steht im Gutachten von biregio. Heißt: eine Zunahme auf 300 Schüler bis zum Jahr 2028. Aber schon im übernächsten Jahr wird sehr wahrscheinlich eine volle Dreizügigkeit erreicht.

Vorschläge zum Ausbau Birgit Schöne hat erwartet, dass mit den deutlichen Zahlen aus dem Schulentwicklungsplan die Gemeinde (Verwaltung und Politik) aktiv wird - ist diese bislang allerdings nicht. &bdquo;Wir machen das Beste draus“, versichert sie, zeigt sich aber verwundert. Denn der Gemeinde liegt bereits eine Machbarkeitsstudie vor, in der das Büro Soleo verschiedene Umbauvarianten vorgeschlagen hat. So könnten der Süd- und/oder der Nordflügel verlängert und die Räume umstrukturiert werden. Die Kosten für die verschiedenen Varianten würden zwischen 4,9 und 5, 7 Millionen Euro liegen.

Schule, Schulpflegschaft und Förderverein weisen in ihrem Antrag auf einen anderen Aspekt hin. Weil nicht ausreichend Räume vorhanden seien, könnten im Schuljahr 2026/27 nur zwei Klassen gebildet werden. Was bedeuten würde, dass Kinder abgewiesen werden müssen. Dies könnte nach den vorliegenden Berechnungen mindestens zwölf Kinder betreffen, die in der Nähe der Schule leben. Etliche Eltern sind bereits beunruhigt, ob beispielsweise ein Geschwisterkind aufgenommen werden kann.

Mängel beheben Die Forderung der Gremien und des Fördervereins lautet: die Mängel, die laut Schulentwicklungsplan vorliegen, abzuarbeiten, damit die Pädagogen ihrer wichtigen Arbeit ohne Einschränkungen nachkommen können. Da die Gemeinde derzeit bauliche Erweiterungsmaßnahmen nicht geplant hat, werden Verwaltung und die Politik gebeten, das Aufstellen von Schulcontainern zu prüfen und zu genehmigen. Dabei wäre auch zu prüfen, ob in diesem Rahmen dringend benötigte Kapazitäten für die OGS und gegebenenfalls für eine gewünschte sogenannte Randstundenbetreuung von Schülern morgens und mittags bereitgestellt werden könnten.

Schon für das Schuljahr 2025/26 liegen 84 Anmeldungen von Erstklässlern vor - was mindestens die Bildung von drei Klassen bedeutet. &bdquo;Es ist nicht davon auszugehen, dass die Zahlen weniger werden“, meint Bettina Tannreuther. Dass die Sache nicht auf die lange Bank geschoben werden kann, liegt auf der Hand. Die Bestellung von Containern könnte ein Jahr und länger dauern, weiß die Schulleiterin von anderen Fällen. Diese könnten beispielsweise im Bereich des Sandspielplatzes aufgestellt werden.

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