Raumnot an Augustdorfer Grundschule:Was die Politiker entschieden haben

Augustdorf. Im November hatten es Förderverein und Schulleitung der Grundschule &bdquo;Auf der Insel“ dringlich gemacht: Um eine weitere Klasse bilden zu können, würden mindestens ein weiterer Klassenraum sowie Raumkapazitäten für die Randstundenbetreuung (OGS) benötigt. Dazu hat nun der Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt einen Beschluss gefasst.

Im Mai hatte der Ausschuss Jugend, Sport und Soziales festgelegt, dass die bauliche Umsetzung des Schulentwicklungsplanes an der Grundschule &bdquo;Auf der Insel“ begonnen werden soll und bis zur Fertigstellung eine Interimslösung zu schaffen ist. Die Verwaltung erarbeitete ein Konzept, um die Raumsituation zu entschärfen, und zwar für einen Zeitraum von fünf bis sechs Jahren. Danach soll über weitere Baumaßnahmen die Dreizügigkeit der Grundschule baulich gewährleistet werden, sofern die prognostizierten Anmeldezahlen das weiterhin bestätigen.

Eine Interimslösung könnte laut Verwaltung unterhalb der Spielplatzfläche und neben der festgesetzten Grünfläche entstehen. Hier bräuchten keine vorhandenen Anlagen wie Spielplatz, Sandkasten oder Fahrradständer dafür weichen.

Vorschlag Mensazelt Ein Vorschlag war die Errichtung eines Mensazeltes. Aktuell werden 68 OGS-Schüler mit Essen versorgt, das angeliefert wird. Die Verpflegung wird in Behältern geliefert, die an das vorhandene Stromnetz angeschlossen werden, um die Speisen warm zu halten. Nach einer Preisanfrage würde ein Mensazelt mit einer Grundfläche von etwa 150 Quadratmetern 4375 Euro Miete monatlich kosten. Bei sechs Jahren käme die Gemeinde auf 315.000 Euro. Mit Mobiliar würde das Zelt mit 489.000 Euro zu Buche schlagen. Hinzu kommen bauliche Kosten.

Vorschlag Containeranlage Um zwei weitere Klassenräume zu erhalten, können auch 13 kleine Containermodule zusammengestellt werden. Der Kauf würde die Gemeinde 360.000 Euro kosten. Eine Miet- oder Leasinglösung wäre bei einem Nutzungszeitraum von sechs Jahren mit 7800 Euro im Monat unwirtschaftlich. Dazu kommen noch Mobiliar, Tiefbaubauarbeiten und etliches mehr. Die Gesamtkosten: 462.00 Euro sowie Unterhaltungskosten von 400 Euro pro Monat.

Nutzung Realschul-Mensa Eine Essensausgabe ist in der Mensa der Realschule für 120 Schüler in zwei Durchgängen möglich. Derzeit werden die Räume nur von 14 bis 18 Schülern genutzt, der Bedarf ist also gering. Deswegen wurde auch kein Caterer gefunden. In der OGS der Grundschule &bdquo;Auf der Insel“ werden aktuell 64 Schüler mit warmem Essen versorgt. &bdquo;Bei einer dauerhaften Dreizügigkeit wäre die zu erwartende Anzahl von insgesamt 75 Schülern, die mit Essen versorgt werden, in der Realschule zu bewältigen“, meint die Verwaltung. &bdquo;Diese Lösung wäre organisatorisch anfangs sicher sehr aufwendig, jedoch mit Abstand die kostengünstigste“, so die Verwaltung in der Vorlage.

Diese dritte Variante stieß bei Schulleiterin Birgit Schöne allerdings auf keine Zustimmung. Die rund 70 Grundschulkinder und die weiteren Realschüler könnten dort nicht zeitgleich zusammen essen, sagte sie in der Sitzung. Es gebe zu wenig Personal, das die Kinder die 670 Meter über die Straße bis zur Realschule und zurück begleiten könne. Bei widrigem Wetter sei der Weg zu lang, außerdem der Zeitaufwand groß. Es fehle in der Mensa passendes Mobiliar sowie immer noch ein Klassenraum. Die Leiterin sprach sich für die Containerlösung aus, gegebenenfalls auch dort, wo sich derzeit die Fahrradständer befinden. &bdquo;Die Zeit drängt“, sagte Schöne. Eltern fragten schon danach.

Politik entscheidet Für die SPD sprach sich Daniel Klöpper für die Containerlösung aus. Lutz Müller (DBA) hätte sich neben der umfangreichen Vorlage von der Verwaltung auch noch das geforderte Pro-und-Contra von Schule und Schulpflegschaft gewünscht. Er sprach sich auch für die Container aus: &bdquo;Wir sollten Nägel mit Köpfen machen.“

Roger Ritter (FDP) meinte: &bdquo;Insbesondere die Containerlösung bietet neben einer besseren Witterungsresistenz auch die dringend benötigten Räume für Unterricht und OGS.“ Da es sich um eine mehrjährige Notlösung handele, müsse diese solide, sicher und praktikabel gestaltet sein. Allein Katrin Knorr (FWG) fand, dass die Mensa der Realschule die beste Lösung sei, weil hier ausreichend Platz sei. Es könnten zur Begleitung 520-Euro-Kräfte beschäftigt werden.

Stefan Koop (CDU) war wichtig, dass die Container gekauft werden. So könnten sie länger genutzt und am Ende verkauft werden. Das soll nun auch passieren. Bis auf die FWG stimmten alle Fraktionen für diese Variante. Die OGS würde dann im Grundschulgebäude bleiben.

Im Rahmen einer Bauvoranfrage wird nun geklärt, ob der Kreis Lippe eine Befreiung von den Baugrenzen in Aussicht stellen kann. Sollte eine Befreiung tatsächlich abgelehnt werden, könnte die Gemeinde den Bebauungsplan ändern - was länger dauern würde.

Raumnot an Augustdorfer Grundschule:Was die Politiker entschieden haben

Angebot zur Kommunalwahl

Grundschule hat Raumnot: Augustdorfer Politik kommt zu keiner Lösung

An Augustdorfer Grundschule Auf der Insel herrscht Raumnot

Warum eine Augustdorfer Grundschule einen Neubau erhält

Warum der Sportplatz an der Grundschule Asemissen erst mal verschwinden wird

OGS-Mensa in Müssen: Politik bringt Anbau an die Bunte Schule ins Spiel

Oerlinghausen muss in seine Schulen investieren