Augustdorfer Haus Funkenflug bekommt Lob für gute Arbeit unter schwierigen Bedingungen

Augustdorf. Regelmäßig zu Beginn eines Jahres hört der Ausschuss für Jugend, Sport und Soziales Berichte zum Stand der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Schulsozialarbeit. Für das HoT Funkenflug sprach Ralf Thesmann als Leiter der Einrichtung und berichtete von vielen gut laufenden Projekten, aber auch akuten Sorgen vornehmlich im Personalbereich.

Der Schachclub und Midnightball hätten sich zu Dauerbrennern entwickelt. Bei Letzterem seien die Jugendlichen so engagiert, dass sie von Anfang bis Ende praktisch alles selbst organisierten und auch während des Turniers untereinander für Fairness sorgten. &bdquo;Wir müssen eigentlich nur noch dabei sitzen und zuschauen“, so Thesmann.

Dauerläufer seien auch das Kinderkochen, die Entdecker-Kids, das Angebot &bdquo;Let’s talk english“ oder Angebote für jugendliche Flüchtlinge. Die Mädchenfreizeit in Rischenau war 2024 erstmals im Programm und wurde so gut angenommen, dass sie deses Jahr wieder stattfinden soll. Auch die Schwedenfreizeit und Ausflüge sind wieder im Programm, ebenso die diversen Ferienveranstaltungen. Leider verlangten Fördergeldgeber immer etwas Neues, auch wenn bestimmte Angebote seit Jahren gut laufen. &bdquo;Also müssen wir das irgendwie anders nennen“, sagte Thesmann mit hörbarem Unverständnis.

Jugendliche über 14 Jahren nur noch selten dabei Probleme gebe es bei der Projektförderung. Der Kreis Lippe sei pleite und fördere nur noch Demokratieprojekte. Das Paritätische Jugendwerk NRW habe früher viel gefördert und schmettere nun praktisch alles ab oder stelle unsinnige Bedingungen, etwa dass ein Freizeitcamp von 40 auf 20 Teilnehmer reduziert werden solle. &bdquo;Das ist Blödsinn, weil der Aufwand der gleiche ist“, stellte Thesmann fest. Trotzdem schraube man an neuen Angeboten. So ist für dieses Jahr ein Kreativprojekt &bdquo;Filme drehen“ in Planung, bei dem die Jugendlichen mit dem Handy durchs Dorf gehen und Menschen interviewen.

Deutlich verändert hat sich nach Thesmanns Beobachtung die Altersstruktur im HoT. Die Zahl der Kinder habe zugenommen, Jugendliche über 14 Jahren ließen sich kaum noch blicken. Sorgen bereitet ihm die Personallage, da durch Schwangerschaft, Krankheit oder Operationen in diesem Jahr Mitarbeiter für längere Zeit ausfielen. Da konnte ihm der Ausschuss nicht wirklich helfen, doch Thesmann konnte immerhin die Wertschätzung aller Fraktionen mitnehmen. &bdquo;Die jungen Menschen sind sehr dankbar für das, was Sie im Haus Funkenflug leisten“, lobte Lutz Müller (DBA). &bdquo;Sie sind eine wichtige Säule für unsere Kinder und leisten gute Integrationsarbeit“, fand Mats Uffe Schubert (SPD).

Schulsozialarbeiter Ludger Merschmann bezeichnete in seinem Bericht die Augustdorfer Schulen als relativ sichere Orte. Nach Corona fänden jetzt wieder mehr Ausflüge statt, auch mehrtägige, und über das Programm Bildung und Teilhabe seien im vergangenen Jahr sehr viele Familien unterstützt worden.

Probleme gebe es trotzdem. So konsumierten viele Kinder via Handy, TV oder Spielkonsole nicht altersgerechte Inhalte. Bildung und Teilhabe, der soziale Umgang miteinander und Kindeswohlgefährdung seien die wichtigsten Handlungsfelder der Schulsozialarbeit.

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