Augustdorfer Jugendzentrum ist immer noch nicht modernisiert

Augustdorf. Kinder- und Jugendliche sollen auch in Augustdorf Orte haben, wo sie sich treffen können - wie das Haus der offenen Tür (HoT) Funkenflug an der Pivitsheider Straße. Betreut wird die Einrichtung vom Verein Jugendsiedlung Heidehaus, doch dessen Vertrag mit der Gemeinde läuft zum Jahresende aus.

Dritter im Boot ist der Kreis Lippe, der für die nicht unerheblichen Fördergelder zur Finanzierung der Einrichtung Anforderungen stellt, die die Gemeinde zu erfüllen hat. So müssen unter anderem 2,25 Fachkraftstellen und für Kinder und Jugendliche entsprechende Freizeitangebote vorgehalten werden, die meist im Jugendzentrum Funkenflug stattfinden. Aber auch mobile Angebote und das Feldhaus als Treffpunkt gehören dazu. Die Interessen der jungen Besucher müssen dabei beachtet werden. Das Kreisjugendamt beteiligt sich an den Betriebskosten mit 168.773 Euro im kommenden Jahr.

Vertrag über fünf Jahre Zum Jahresende endet nun der Vertrag mit dem Verein Jugendsiedlung Heidehaus. Eine neue sogenannte Leistungs- und Entgeltvereinbarung über die Kinder- und Jugendarbeit mit den drei Beteiligten muss abgeschlossen werden, und zwar für den Zeitraum bis Ende 2030.

Die Bereitschaft seitens des Vereins, die Jugendarbeit fortführen zu wollen, begrüßen der Kreis und die Verwaltung. Der Ausschuss für Jugend, Sport und Soziales gab für das Vertragswerk eine einstimmige Empfehlung für die Verabschiedung im Rat. Allerdings mahnt der Träger Investitionen an. Der Leiter der Jugendsiedlung Heidehaus, Sven Weber, hat bereits vor Jahren deutlich und wiederholt darauf hingewiesen, dass das Haus Funkenflug modernisiert werden muss. Es ist beispielsweise nicht barrierefrei zu erreichen - was heutzutage eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist. Auch sind die Räume insgesamt nicht in einem guten Zustand, ebenso wenig wie die Toiletten. Auch die Erscheinung des Hauses ist laut Weber wenig einladend.

Sonderkündigungsrecht Der Verein behält sich daher eine vorzeitige Kündigung der Vereinbarung vor, wenn die Gemeinde Augustdorf nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der aktuellen Situation plant und deren Umsetzung fest terminiert. Er kann in diesem Fall den Vertrag mit einer Frist von drei Monaten kündigen.

Die Gemeinde verpflichtet sich laut Vertrag, geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Hierzu wird ein Mietvertrag zwischen der Jugendsiedlung Heidehaus und der Gemeinde abgeschlossen. Die Miete beträgt 3000 Euro jährlich; Unterhaltungs- und Bewirtschaftungskosten trägt die Gemeinde. Darüber hinaus gibt sie einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 16.700 Euro zuzüglich einer jährlichen Erhöhung von 3 Prozent pro Jahr.

Gibt es Förderungen? Verwaltung und Kreisjugendamt wollen nun nach Fördermöglichkeiten für die Sanierung des &bdquo;Funkenflugs“ suchen. Im sogenannten Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) aus dem Jahr 2017 waren eine Sanierung des Gebäudes und die Herstellung eines barrierefreien Zugangs überlegt, aber anschließend nicht umgesetzt worden.

2015 war sogar angedacht worden, in der Alten Schule neben dem Museum ein Infozentrum zum Naturschutzgroßprojekt Senne und die Initiative Wiederaufbau Schloß Lopshorn unterzubringen.

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