Spendenaufruf in Augustdorf für blinden Louis

Stukenbrock/Augustdorf. Mit nur 800 Gramm kam der kleine Louis im Mai 2014 zur Welt - viel zu früh. Er kämpfte schon im Krankenhaus ums Überleben. Dass er einmal völlig erblinden würde, konnten seine Eltern Vanessa (34) und Marcus Kassen (44) nicht ahnen. Warum die Familie aus Stukenbrock nun dringend auf Spenden angewiesen sind, erzählt Louis Vater.

Die Familie - dazu gehören noch die Geschwister Fabio (7) und Sofie (3) - hatte im vergangenen Jahr am Soldatentag in Augustdorf teilgenommen und im Vorfeld die Pressestelle angeschrieben, wo sie mit einem Rollstuhlkind am besten parken könnten. Das konnten sie durch Vermittlung des zuständigen Stabsfeldwebels direkt auf dem Kasernengelände. Nachdem die Familie in diesem Jahr nun Finanzmittel für Louis benötigt, sagte die Pressestelle Hilfe zu und hängte Flyer in einigen Gebäuden im Kasernengelände auf. Kassen haben eine Spendenaktion über eine Online-Plattform ins Leben gerufen, da die Unterstützung der Pflegekasse die Kosten für Umbaumaßnahmen im Haus bei Weitem nicht decken wird.

Probleme nach der Geburt &bdquo;Nach der Geburt war Louis fast drei Monate im Krankenhaus, wo er viele Probleme hatte. Er musste beatmet und im Herzzentrum reanimiert werden. Außerdem war er sehr schwach. Als er das soweit gut überstanden hatte, kam auch noch die Diagnose Down-Syndrom hinzu. Dies war im Gegensatz zu der Frühgeburt mit ihren Folgen kein Problem für uns“, berichtet Marcus Kassen.

Da Louis Grauen Star hatte, musste er an beiden Augen operiert werden und bekam künstliche Linsen. In den ersten zwei Lebensjahren bekam der kleine Junge immer wieder Lungenentzündungen, sodass er immer wieder im Krankenhaus unter Narkose beatmet werden musste. Nachdem er mit zwei Jahren an Weihnachten zu Hause reanimiert und im Krankenhaus behandelt werden musste, wurde es glücklicherweise etwas ruhiger.

Mit gut drei Jahren kam Louis in einen Kindergarten für Kinder mit Behinderungen, in dem er sich gut entwickeln konnte. &bdquo;Er hat gelernt, passierte Kost von einem Löffel zu essen, an einem Laufwagen zu stehen und zu gehen“, so der Vater. Heute könne er kurze Strecken laufen, benötige jedoch für längere Strecken einen Rollstuhl.

Krankenhausaufenthalte Die weitere Entwicklung lief einigermaßen gut, jedoch gab es immer wieder Rückschläge und Krankenhausaufenthalte. Während der Corona-Pandemie kam Louis in die Schule, was aufgrund der Ortsänderung ein großer psychischer Schock für ihn war. &bdquo;Aber auch diese Herausforderung wurde liebevoll mit Schulbegleiter und viel Einsatz von uns bewältigt“, erklären die Eltern.

2020 dann der nächste Schock, als ihnen eine Veränderung an Louis’ Auge auffiel. Der Augenarzt stellte eine geplatzte Ader fest, die mit Tropfen behandelt werden sollte. Als es nach einigen Tagen nicht besser wurde, konnte der Augenarzt nur noch eine Ablösung der Netzhaut feststellen, welche nicht mehr zu korrigieren war. Aufgrund der Falschdiagnose ist Louis seitdem auf dem Auge blind.

Netzhaut löst sich vom zweiten Auge Regelmäßig wurde nun sein anderes Auge kontrolliert. &bdquo;Im Februar 2023 kam uns die regelmäßige Kontrolle zugute, als sich auch die Netzhaut des anderen Auges ablöste. Dies wurde am nächsten Tag in Münster mit einer langen OP behoben“, erzählt Marcus Kassen. Das Auge verheilte sehr gut. Im September 2023 der nächste Schock: eine Veränderung am Auge. Eine erneute Operation konnte nicht mehr helfen - Louis erblindete vollständig. &bdquo;Besonders schwer ist diese Situation, da Louis leider nicht sprechen und uns somit seine Leiden nicht mitteilen kann“, sagt sein Vater. Warum er das nicht kann, wissen die Eltern nicht.

&bdquo;Wir würden uns sehr freuen, wenn uns nette Menschen unterstützen würden, um Louis den Alltag zu erleichtern. Dies könnte durch Handläufe, eine flache Dusche und viele Dinge, die einem blinden Kind mit geistiger Behinderung helfen, geschehen“, heißt es im Spendenaufruf. Trotz seiner Handicaps möchte sich Louis wie jedes andere Kind zu Hause wohl und sicher fühlen. Dazu muss das Haus der Familie umgebaut werden, was mehrere Zehntausend Euro kostet. Vater und Mutter hoffen, dass über die Spendenplattform genügend Geld zusammenkommt, um ihrem Sohn das Leben zu erleichtern.

Weitere Info unter https://gofund.me/8d345bee

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