Augustdorf sammelt Spenden und ermöglich dem blinden Louis eine Delfintherapie - und mehr

Augustdorf/Schloß Holte-Stukenbrock. Im März hatte die LZ auf das Schicksal des elfjährigen Louis aufmerksam gemacht . Der Sohn der Familie Kassen hat das Down-Syndrom und ist inzwischen völlig erblindet; auch kann er sich nicht mitteilen. Für ihn muss vieles im Haus umgebaut werden. Einiges davon sei auch mithilfe von Spenden bereits passiert, berichtet Vater Marcus Kassen. In der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf waren Flyer über die Spendenaktion über eine Online-Plattform aufgehängt worden. Fast 35.000 Euro sind darüber schon zusammengekommen.

Mit Rollstuhl zur Haustür Den Weg mit dem Rollstuhl zur Haustür vereinfacht nun eine schräge Rampe mit Handlauf. Die Treppe zu Louis Zimmer hinauf habe geschlossene Stufen und einen dreifachen Handlauf bekommen, schildert der Vater. Das Bett erhielt einen Schutz zum Herausfallen, das Kinderzimmer einen Teppich als Orientierungshilfe. Hier kann Louis nun selbst seine Spielsachen finden.

Auch das Bad wurde barrierefrei umgebaut und viele weitere kleinere Dinge umgesetzt, die der Familie mit insgesamt drei Kindern den Alltag erleichtern. Für bauliche Veränderungen komme die Krankenkasse nicht auf, hatte Marcus Kassen der LZ bereits erklärt. Fast 70.000 Euro hat die Familie schon investiert, ein Teil davon durch Spenden.

Louis hat seit seiner Frühgeburt mit vielen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und musste schon oft ins Krankenhaus. Seit Ende vergangenen Jahres kann er nach zwei Netzhautablösungen nichts mehr sehen. Er besucht die Albatros-Schule in Bielefeld-Senne und hat dort einen Integrationshelfer, zu dem er Vertrauen gefasst hat. Doch anderen Menschen gegenüber ist er scheu und versucht schon mal, durch Kneifen aus für ihn unangenehmen Situationen herauszukommen, denn sprechen kann er nicht.

Schwimmen mit Delfinen Im Mai war Marcus Kassen mit seinem Sohn in die Türkei geflogen und hatte dort vier Testtage für eine Delfintherapie absolviert. &bdquo;Das hat Louis richtig gutgetan“, berichtet er. Das hätten auch die Schule und der Physiotherapeut festgestellt. Der Junge sei viel offener geworden, habe an Vertrauen gewonnen und könne mehr mit der Hand festhalten. Deshalb sparen die Eltern nun für eine zehntägige Delfintherapie im kommenden Mai in der türkischen Stadt Aksu. 11.000 Euro kostet die Reise mit Aufenthalt für Louis und seinen Vater.

Und auch sein Zuhause muss für den blinden Jungen weiter optimiert werden. So müssen auf der Terrasse ebenfalls noch Schrägen gebaut werden, damit sie rollstuhltauglich ist. &bdquo;Es ist noch einiges zu tun“, sagt Markus Kassen. &bdquo;Es ist ein langer und schwieriger Weg. Wir möchten unserem Kind das aber alles ermöglichen.“

Mehr Infos zur Spendenaktion hier.

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