Nach Schlaganfall halbseitig gelähmt: Bielefelder braucht dringend Hilfe

Bielefeld. Atmen. Schlucken. Sprechen. Nichts davon konnte Alexander Schulz mehr selbstständig, nachdem er vor sechs Jahren mit gerade 40 einen schweren Schlaganfall erlitt. Mehrfach kurz vor dem Tod kämpfte sich der Bielefelder ins Leben zurück. Eine halbseitige Lähmung seines Körpers und kognitive Einschränkungen werden für immer bleiben. Eigenständig kann Alex Schulz seinen Alltag nicht mehr meistern.

Trotzdem lebt er in seiner eigenen Wohnung, die seine Geschwister, Freunde und Nachbarn für ihn umgebaut haben. So sind hohe Schulden entstanden und nach sechs Jahren Pflege ist klar: Finanziell geht es im Alltag nicht mehr, auch wenn alle alles zusammenkratzen. Deshalb hat sich die Familie durchgerungen, im Internet um Spenden für Alex Schulz zu bitten.Wenn Sylvia Friske von ihrem Aufruf für ihren Bruder beim Spendenportal Gofundme berichtet, ist ihr das Unbehagen immer noch deutlich anzumerken. &bdquo;Es hat uns alle wahnsinnig viel Überwindung gekostet, diesen Schritt zu gehen“, sagt sie und schüttelt nachdenklich den Kopf. &bdquo;Aber es geht einfach nicht mehr ohne Hilfe.“ Die 34-Jährige sitzt im Garten ihres Hauses im Bielefelder Westen, in dem sie mit ihrem Mann und zwei kleinen Kindern lebt.

Etwa 50 Meter die Straße hoch wohnt ihr Bruder in einem Haus mit der Mutter, er oben, sie unten. Friske ist hier aufgewachsen, kennt jeden, jeder kennt sie. Um sie herum wohnen langjährige Freunde von ihr, ihrem Mann und ihrer Mutter, die wie Familie sind. Ein weiterer Bruder wohnt in Lippstadt, kommt regelmäßig vorbei. &bdquo;Alle halten hier zusammen und das hilft ungemein“, sagt Friske. &bdquo;Aber die Gelder, die Alex von der Pflegeversicherung und aus seiner privaten Vorsorge erhält, reichen nicht aus.“

Ein Heim war für die Bielefelder Familie nie eine Option Hinzu kommt der Schuldenberg, der aus dem Umbau der Wohnung entstanden ist, als die Familie Alex nach Hause holte. Denn eins war für den Familienclan von Anfang an klar: Den Bruder und Sohn in einem Heim unterzubringen, kommt nicht infrage. &bdquo;Wir sind mehr als froh, dass wir uns hier gemeinsam um ihn kümmern können und ihn bei uns haben“, sagt Friske.

Denn der Schlaganfall war massiv. Vermutlich einen Tag lang lag der 40-Jährige damals hilflos in seiner Wohnung, bis seine Familie ihn fand. Es folgten schwere Operationen, ein Stück des Schädels wurde herausgenommen. Rückschläge wie eine schwere Hirnhautentzündung kamen hinzu. &bdquo;Wir dachten mehrfach, dass wir Alex verlieren werden.“

Heute teilen sich alle die Sorge für den Bruder, Sohn und Schwager auf: Sylvia Friske und ihr Mann regeln den Papierkram, kümmern sich um Versicherungen, Anträge, Fristen. Mutter Annely Schulz, 75 Jahre alt, kocht und wäscht, geht einkaufen und sorgt dafür, dass die Termine für Ärzte, Fahrdienste und Therapien eingehalten werden.

Dreimal täglich kommt der Pflegedienst, zweimal die Woche ein Physiotherapeut. Große Freude hat Alex Schulz an seiner Nichte und seinem kleinen Neffen, die ihn oft anspornen, weiter zu trainieren und noch mehr Eigenständigkeit zu erlangen. Schwester Sylvia Friske ist sich sicher: &bdquo;Ohne diesen ganzen Input wäre Alex nicht so gut zurecht, wie er es heute ist.“

Den Alltag meistern alle zusammen also gut. Doch finanziell ist die Familie mittlerweile an einem Punkt angekommen, an dem es nicht mehr weitergeht. Denn die Zahlungen aus der Pflegeversicherung und der privaten Vorsorge von Alex Schulz decken die Kosten des täglichen Lebens nicht ab. &bdquo;Es sind schon so viele private Ersparnisse von den engsten Familienmitgliedern eingeflossen, und trotzdem reicht es nicht“, sagt Schwester Sylvia Friske. &bdquo;Trotzdem kommt man gegen diese ganzen Rechnungen, die ständig ins Haus kommen, einfach nicht mehr an.“

.responsive23-Nozqtznv6bvxJDxN-bar-stacked-vertical-durch-schlaganfall-gestorbene { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Nozqtznv6bvxJDxN-bar-stacked-vertical-durch-schlaganfall-gestorbene { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Nozqtznv6bvxJDxN-bar-stacked-vertical-durch-schlaganfall-gestorbene { padding-top: 142.86%; } } Reparatur des Rollstuhl-Lifts steht an Hinzu kommen die laufenden Kredite, die die Familie für den Umbau der Wohnung aufgenommen hat und von denen nur ein Bruchteil abbezahlt ist. Rund 30.000 Euro haben die Außenanlage für den Rollstuhllift und ein weiterer Lift in der Wohnung gekostet. Weitere Gelder waren zudem nötig für die Verbreiterung der Türen und den Umbau des Bads. Übernommen hat die Kasse von all diesen Kosten 4.000 Euro. Die Lift-Anlagen müssen für 300 bis 500 Euro im Jahr gewartet werden, beim großen Lift steht auch noch eine Reparatur an, die rund 3.000 Euro kosten wird. Zudem sind die Kosten für den Pflegedienst Anfang des Jahres erneut gestiegen. &bdquo;Ohne Unterstützung kann mein Bruder die ganzen Kosten einfach nicht mehr stemmen. Genau genommen konnte er das noch nie.“ Und das, obwohl die Familie an allen Ecken und Enden spart.

Der große Wunsch von allen ist vor allem die Begleichung der Schulden. &bdquo;Damit wäre eine große psychische Belastung für Alex und uns aus dem Weg geräumt, das liegt uns allen auf der Seele“, sagt Friske. 42.000 Euro braucht die Familie dafür. Einen großen Schritt näher gekommen ist sie diesem Ziel bereits.

Seit knapp zwei Wochen läuft die Spendenaktion bei GoFundMe, und schon jetzt sind über 18.000 Euro gespendet worden. Die Familie ist von dem Interesse und Mitgefühl völlig überwältigt. &bdquo;Allein in den ersten beiden Tagen sind schon 10.000 Euro zusammengekommen.“ Teilweise sind es der Familie völlig unbekannte Menschen, die 50 Euro spenden. &bdquo;Einfach so, so viel Geld“, sagt Friske, die bei diesen Worten mit den Tränen kämpft. &bdquo;Wir sind tief berührt von dieser Anteilnahme und so dankbar dafür!“

Hier geht es direkt zum Gofundme-Spendenaufruf.

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