
Bad Salzuflen. Ein Feuer hat in der Nacht zu Samstag den Eingangsbereich der freien Moscheegemeinde in Bad Salzuflen-Schötmar (Kreis Lippe) zerstört. Neun Bewohner des Mehrparteienhauses mussten mit dem Teleskopmast aus dem Haus gerettet werden. Der Staatsschutz der Polizei Bielefeld hat mit Hochdruck die Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen.
Gegen 2.44 Uhr bemerkten die Bewohner des Gebäudes an der Straße Krumme Weide laut Polizei den Brand und alarmierten die Feuerwehr. Ein Bewohner konnte selbständig das Haus verlassen, acht wurden über ein Vordach von der Feuerwehr gerettet. Niemand wurde verletzt.
Als die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr am Samstagmorgen gegen drei Uhr am ehemaligen Lebensmittelladen ankamen, brannte die Eingangstür bereits lichterloh. Der Löschzug Schötmar/Werl-Aspe, die Löschgruppe Bad Salzuflen, der Kommandodienst sowie das Team zur psychosozialen Unterstützung (PSU) wurden nachalarmiert.
Ein Angriffstrupp der Feuerwehr unter schwerem Atemschutz kümmerte sich sofort um die brennende Tür, um schlimmeres zu verhindern. Der Teleskopmast wurde parallel in Position gebracht, um die bereits am Fenster um Hilfe rufenden Menschen zu retten. Erwachsene und Kinder wurden über den Korb in Sicherheit gebracht.
Unterschlupf im Mannschaftswagen
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein Wohnhaus, in dem drei Parteien wohnen. Außerdem befindet sich in dem Gebäude die Vahdet-Moschee einer islamischen Gemeinde, was durch Schilder an dem Gebäude erkennbar ist.
Ein Erkundungstrupp machte sich im Gebäude auf die Suche nach weiteren Brandherden, fand aber glücklicherweise keine. Das Team der PSU kümmerte sich um die Bewohner und bot ihnen in einem Mannschaftswagen der Feuerwehr vorübergehenden Unterschlupf. Anschließend übernahm das Ordnungsamt die Betreuung und Unterbringung.
Die Hauseingangstür wurde zerstört, das Treppenhaus wurde durch Rußabschlag beschädigt. Die Wohnungen sind bewohnbar. Die Bewohner können am Samstag in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Feuerwehr setzte Überdrucklüfter ein, um den Rauch aus dem Gebäude zu entfernen. Die Krumme Weide war noch etwa bis 4.15 Uhr gesperrt.
Die Polizei ermittelt mit Hochdruck in alle Richtungen. Weil die Beamten einen politisch motivierten Hintergrund nicht ausschließen können, leitet der Staatsschutz der Polizei Bielefeld die Ermittlungen und hat eine Ermittlungskommission einrichtet. Die Staatsanwaltschaft Detmold ist eingeschaltet.
Die Polizei sucht Zeugen und fragt: Wer hat am frühen Samstagmorgen verdächtige Beobachtungen im Bereich der Straße Krumme Weide gemacht? Wer kann Hinweise zu einer Brandstiftung geben? Hinweise erbittet die Polizei Bielefeld, Staatsschutz, unter 0521-5450.