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Bega erhält ein neues Bett

Bauarbeiten verwandeln die Hoffmannswiesen in ein großes Schlammfeld. Der Flusslauf schlängelt sich bald mitten durchs Grün

Katrin Kantelberg

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Neuer Weg für die Bega: Die Hoffmannswiesen sind kaum noch wieder zu erkennen. Rolf Oberweis (von links), Norbert Weinert (Ingenieurbüro Sönnichsen & Partner),Christof Schuhmann (Baufirma Zehe), Thomas Meise (Fachdienstleiter Tiefbau) und Torsten Kraatz (Abteilungsleiter Tiefbau) begutachten den neuen Flusslauf der Bega. - © Katrin Kantelberg
Neuer Weg für die Bega: Die Hoffmannswiesen sind kaum noch wieder zu erkennen. Rolf Oberweis (von links), Norbert Weinert (Ingenieurbüro Sönnichsen & Partner),Christof Schuhmann (Baufirma Zehe), Thomas Meise (Fachdienstleiter Tiefbau) und Torsten Kraatz (Abteilungsleiter Tiefbau) begutachten den neuen Flusslauf der Bega. (© Katrin Kantelberg)

Bad Salzuflen. Bagger und Planierraupen haben in den Hoffmannswiesen das Regiment übernommen. Mit Hilfe von Fördergeldern will die Stadt die Bega in Teilen renaturieren und damit das Areal ökologisch deutlich aufwerten.

Die Bega, die derzeit noch stark begradigt die Wiesen begrenzt, soll schon in wenigen Wochen mäandernd mitten durch die Grünfläche fließen. Dafür wird ihr Flusslauf in Höhe der alten Hoffmannsbrücke abgeleitet und über die Wiesen in Kurven bis zur Brücke am Freibad geführt – und somit von derzeit 550 auf 700 Meter verlängert.

Der naturnahe Ausbau, so erklärt der Beigeordnete Rolf Oberweis, werde den Fluss nicht nur deutlich erlebbarer für Spaziergänger machen, sondern auch mehr Entfaltungsmöglichkeiten für das Ökosystem bieten. Rund 350.000 Euro wird die Maßnahme voraussichtlich kosten, die zu 80 Prozent vom Land gefördert wird. Den Eigenanteil hofft die Stadt noch durch Verrechnungen mit Ausgleichszahlungen reduzieren zu können.

Derzeit arbeitet die beauftragte Firma an den Erdarbeiten für das neue Flussbett. Das wird ausgeschachtet, 30.000 Kubikmeter Boden dabei freigelegt. Das alte gerade Flussbett wird nur in Teilen aufgefüllt, um zusätzlichen Schutz vor Hochwasser zu bieten. Der zuständige Abteilungsleiter Torsten Kraatz geht davon aus, dass die Bauarbeiten in sechs bis acht Wochen abgeschlossen sind. Während dann die Bega schon durch ihr neues Bett plätschern kann, wird auf den Wiesen noch der Schlamm vorherrschen.

„Das ist nicht ganz glücklich, doch eine Bepflanzung macht erst im Frühjahr Sinn.“ Sät die Stadt auf den Flächen dann noch einmal nach, soll sich die Vegetation im Uferbereich weitestgehend natürlich entwickeln. Am Ende werde sich das Naherholungsgebiet deutlich aufgewertet präsentieren, ist Rolf Oberweis überzeugt. „Das wird hier eine ganz andere Aufenthaltsqualität haben.“

Bewusst verzichtet hat die Stadt darauf, Wege anzulegen. „Die Spaziergänger werden ihre Pfade, wie bislang auch, selber finden.“ Die Renaturierung der Bega geht auf die EG-Wasserrahmenrichtlinie zurück. 2010 legte die Bezirksregierung einen Bewirtschaftungsplan vor, um die Qualität der Flüsse zu verbessern. 16 Maßnahmen entwickelte die Stadt daraus für die Bega, von denen das Projekt „Hoffmannswiesen“ das bei Weitem aufwendigste ist.

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