Hund mit abgeschnittenen Ohren sorgt im Tierheim für viel Aufsehen

Bad Salzuflen . Die Organisatoren des Tierheimfests konnten sich am Sonntag über gutes Wetter und viel Publikum freuen. Nach Schätzungen der Veranstalter fanden bis zu 3.000 Besucher ihren Weg zu der Einrichtung an der Ziegelstraße, die zur Zeit 28 Hunde, 40 Katzen und 15 Kleintiere beherbergt.

Hunde: 28 der Vierbeiner sind zurzeit im Tierheim untergebracht. Sie sind zwischen 6 Monaten und 14 Jahren alt, wie Tierpflegerin Melanie Vogt berichtet. Sie freut sich, dass sich am Sonntag sehr viele Interessenten über die Tiere informiert haben. &bdquo;Es wäre wünschenswert, wenn sich in der kommenden Woche die Menschen wieder melden, um den jeweiligen Hund besser kennenzulernen und dann vielleicht feststellen, dass es passt." Vogt hofft, das noch vor Beginn der Sommerferien viele der Hunde ein neues Zuhause finden. &bdquo;In den Ferien haben die meisten Leute andere Dinge im Kopf und keine Lust, Tiere aufzunehmen."

Einen Sorgenhund hat Vogt zurzeit. Es ist ein Owtscharka, ein mittelasiatischer Schäferhund, die Tiere würden als Herdenschutzhunde eingesetzt. &bdquo;Die Hündin erregt ziemlich viel Aufsehen, weil sie abgeschnittene Ohren hat." Das Kupieren von Ohren und Schwanz gehöre im Heimatland zum Rassestandard. &bdquo;Das ist natürlich ziemlich gruselig", so Vogt. Aufgrund schlechter Haltung sei der Hund sehr dünn. &bdquo;Er kommt nicht so gut mit Artgenossen klar, dafür versteht er sich aber mit Menschen." Vogt hofft auf einen Besitzer, der Erfahrung mit großen Hunden hat.

Katzen: Derzeit leben 40 Katzen im Tierheim, die einen neuen Besitzer suchen. Das seien verhältnismäßig wenig, wie Claudia Märzke, stellvertretende Vorsitzende vom Tierschutzverein Bad Salzuflen-Lemgo, sagt. &bdquo;Im vergangenen Jahr hatten wir um die gleiche Zeit etwa 90 Katzen." Sie glaubt, dass immer mehr Besitzer ihre Tiere kastrieren lassen. &bdquo;Langsam fällt unsere Überzeugungsarbeit offenbar auf fruchtbaren Boden." Sie geht davon aus, dass sich die meisten der Tiere gut vermitteln lassen. Aber auch sie hat ein paar Exemplare, die ihr Sorgen bereiten.

Da ist beispielsweise die achtjährige &bdquo;Kicia". Die Katze habe ungefähr fünf Kilogramm Übergewicht. &bdquo;Sie ist abgegeben worden, weil der Besitzer ins Pflegeheim gezogen ist." Er habe Zuneigung über das Füttern gezeigt. Nun muss das Tier abnehmen. Das sei aber gar nicht so einfach. &bdquo;Man kann Katzen nicht einfach auf ,Friss die Hälfte setzen, da sie sonst gesundheitliche Probleme bekommen. Stattdessen müsse &bdquo;Kicia" behutsam Gewicht verlieren. Auch eine Katze mit Diabetes werde es wohl schwer haben, neue Besitzer zu finden, da die Medikamente bis zu 60 Euro im Monat kosten, so Märzke.

Kleintiere: 15 Kaninchen, Meerschweinchen und Ratten behaust das Tierheim, wie Mitarbeiterin Susanne Steegers sagt. Kaninchen würden nur zu zweit abgegeben, sie bräuchten mindestens vier Quadratmeter Platz.

Katzen brauchen neues Dach Im Katzenhaus ist ein neues Dach nötig. Claudia Märzke vom Tierschutzverein Bad Salzuflen-Lemgo rechnet mit etwa 100.000 Euro Kosten. Die Unterkunft für Katzen sei in den 1980er Jahren gebaut worden. &bdquo;Das Dach macht seit Jahren Probleme", so Märzke. Der ein oder andere Sturmschaden sei zwar aus eigener Kraft behoben worden. Insgesamt sei es aber mittlerweile &bdquo;Flickschusterei". Es habe bereits eine Begehung mit der Stadtverwaltung gegeben. &bdquo;Wir haben uns auch an den Deutschen Tierschutzbund gewendet." Noch gebe es allerdings keine greifbaren Ergebnisse. &bdquo;Es ist die Frage, ob sich ein neues Dach loht, oder ob ein Neubau des Katzenhauses mehr Sinn macht."

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