Lemgo. Das Ehepaar P. verfügte über keinen gültigen Mietvertrag, zahlte nicht, zog nicht aus der Ferienwohnung der Lemgoer Christine und Wilfried Seidel aus - und strengte gleichwohl eine Einstweilige Verfügung am Lemgoer Amtsgericht an, um wieder in das Apartment einziehen zu können. Wie die LZ berichtete, hatten die Seidels den bereits mehrfach als „Mietnomaden“ aufgetretenen Senioren selbst die Tür gewiesen - jedoch ohne gültigen Räumungstitel. Um den sollte es nun am Mittwoch, 17. Dezember, in einer Verhandlung gehen. Doch das Ehepaar P. erschien nicht. Der Richter am Amtsgericht Lemgo legte stattdessen einen Brief des Anwaltes der beiden, Marc Max Malpricht aus Hannover, vor. Der Richter selbst habe, so berichtet es Christine Seidel, den Inhalt durch Anrufe überprüft, und es stimme offenbar: Während Herr P. in einem Hannoveraner Krankenhaus liege, werde seine Frau in der Psychiatrie behandelt. Die Verhandlung musste somit vertagt werden. Schlamassel geht weiter Für Christine Seidel eine Verlängerung des Nervenkriegs. Denn der Richter habe ihr und ihrem Mann noch einmal verdeutlicht, dass das Ehepaar P. jederzeit durch eine Zahlung von 1500 Euro die Einstweilige Verfügung, die ihnen den Wiedereinzug in die Ferienwohnung zuspricht, zur Durchsetzung bringen könnte. „So lange wir keinen offiziellen Räumungstitel haben, soll unser Anwalt noch nicht die Berufung gegen die Verfügung formulieren“, erklärt Seidel die Abläufe. Bedeutet: „Wir sind aus dem Schlamassel noch nicht heraus.“ Rein rechtlich könnte das Ehepaar P. sogar Schadenersatzansprüche stellen, wenn die Seidels die Ferienwohnung, aus welchen Gründen auch immer, nicht wieder zugänglich macht. „Ich werde so heilfroh sein, wenn wir mit all dem durch sind“, so Christine Seidel. Der neue Termin wegen ihrer Räumungsklage soll laut Gericht nun für Anfang Januar angesetzt werden.