Päckchen verschwindet in Salzuflen auf Nimmerwiedersehen

Bad Salzuflen. Als Rolf Biehl (57) am 1. Juli ein Päckchen in der Postfiliale in der Langen Straße aufgibt, glaubt er eigentlich, alles würde laufen wie immer. Tut es aber nicht: Das Päckchen, das an eine Freundin ins Saarland gehen sollte, kommt dort niemals an. Und als Rolf Biehl den Kontakt zu den Mitarbeitern in der hiesigen Postfiliale sucht, wird er eigenen Aussagen nach schlichtweg abgewimmelt.

&bdquo;Ich wurde als ,doof beschimpft und habe mich gefühlt, als wäre ich ein dummer, kleiner Junge. Ich fühlte mich persönlich angegriffen", sagt er. Dabei habe er rund eine Woche nach Aufgabe seines Päckchens lediglich wissen wollen, ob man nachvollziehen könne, wo es denn nun abgeblieben sei. &bdquo;Ich habe doch mit der Post einen Vertrag geschlossen, mein Geld für das Päckchen bezahlt. Und die Gegenseite hat ihren Teil des Vertrags offensichtlich nicht erfüllt", ärgert er sich. Zwar seien keine wertigen Dinge im Päckchen gewesen – &bdquo;so behandelt zu werden, das möchte ich mir aber nicht gefallen lassen", sagt er.

Zum Verhalten des Mitarbeiters in der Filiale äußert sich Ralf Palm, bei der Postbank zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wir folgt: &bdquo;Unsere Mitarbeiter sind angehalten, unsere Kunden freundlich, zuvorkommend, hilfsbereit und kompetent zu bedienen. Dass der Leser dies anders wahrgenommen hat, bedauere ich sehr.

Er habe eine Stellungnahme von den Post-Kollegen aus Bad Salzuflen eingeholt – der Sachverhalt sei ihm jedoch anders geschildert worden, als Rolf Biehl es beschrieben hat. &bdquo;Dies sehe ich auch vor dem Hintergrund, dass es sich in Bad Salzuflen um erfahrene Kollegen handelt, die in ihrem Berufsleben schon zahlreiche schwierige Situationen gemeistert haben." Da die Wahrnehmung eines solchen Konflikts häufig sehr unterschiedlich ausfalle, wolle er als Pressesprecher den Vorgang nicht weiter bewerten.

Achim Gahr, Pressesprecher der Deutschen Post AGaus Düsseldorf rät indes, wertvolle Dinge immer als Paket zu verschicken. &bdquo;Denn ein Paket ist individualisierbar, verfügt über einen Identcode und ist damit nachzuverfolgen", erklärt er. Bei einem Päckchen sei das nicht der Fall. &bdquo;Hierbei handelt es sich um ein Briefprodukt, das auch nur mit einer Briefmarke freigemacht wird." Daher sei ein Päckchen weder versichert, noch nachvollziehbar – da es eben über keinen Code verfüge. Zwar schließe man als Kunde einen Beförderungsvertrag mit der Deutschen Post. &bdquo;Bei Briefen haften wir allerdings nicht."

Dass Sendungen verloren gehen ist laut Gahr aber nicht an der Tagesordnung. &bdquo;Wir verschicken pro Tag 57 Millionen Briefe und 5 Millionen Pakete. Der Anteil, der dabei verloren geht, liegt im nicht messbaren Promillbereich", sagt er.

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