So will sich eine junge Politikerin für die Gesellschaft stark machen

Bad Salzuflen . Lässige Lederjacke, dunkle Jeans, weiße Sneakers. Wiebke Kopsiekers Outfit ist sportlich. Sportlich geht sie auch ihr neues Ehrenamt an. Die 36-Jährige ehemalige Leistungsschwimmerin ist frisches Ratsmitglied und übernimmt gleich große Verantwortung. Sie wird Vorsitzende des neuen Ausschusses für Ehrenamt und Sport.

Die Redaktion befragte Wiebke Kopsieker , die seit dem vergangenen Jahr Mitglied der Bündnisgrünen ist, nach ihrer Motivation und ihren Plänen in der Kommunalpolitik.

Erstmals gibt es in Bad Salzuflen einen Ratsausschuss für das Ehrenamt, der um den Bereich Sport ergänzt wird. Wie ist es dazu gekommen?

Wiebke Kopsieker : Das war die Idee unseres neuen Bürgermeisters Dirk Tolkemitt . Wir Grünen waren davon sofort sehr angetan. Ehrenamt und Sport sind total wichtig für unsere Stadt. Sie fördern den sozialen Zusammenhalt, die Integration, das Leben in den Ortsteilen und vieles mehr.

Wo haben Sie sich engagiert und was ist Ihre Motivation?

Kopsieker : Ich war Schwimmtrainerin, im Vorstand der Montessori-Kinderhauses in Schötmar und Klassenpflegschaftsvorsitzende. Durch meine drei Kinder, die in vielen Vereinen aktiv sind, kenne ich zudem viele andere Ehrenamtler. Inspiriert durch die &bdquo; Fridays-for-Future "-Bewegung bin ich zu den Grünen gekommen. Ich will, dass meine Kinder später in einer intakten Umwelt leben können. Deswegen ist mir Klimapolitik auch so wichtig.

Wie würden Sie andere Menschen motivieren, ein Ehrenamt zu übernehmen?

Kopsieker : Da ist zum Einen natürlich das schöne Gefühl, für andere da zu sein, ihnen zu helfen. Aber ein Ehrenamt bietet auch für einen selbst enorm viel. Man lernt mit jeder Tätigkeit Neues kennen, und man kommt mit neuen Menschen in Kontakt. Das erweitert den eigenen Horizont. Außerdem bin ich im Ehrenamt freier darin, das tun zu können, wofür mein Herz schlägt sowie weniger Druck und Fremdinteressen wie beispielsweise im Arbeitsleben ausgesetzt. Auch hilft das Ehrenamt gegen Einsamkeit – zum Beispiel im Alter. Und es trägt zur gegenseitigen Achtung und Toleranz bei.

Was war Ihr bisher schönstes Erlebnis im Ehrenamt?

Kopsieker : Das ist schwer zu beantworten. Da gab es viele schöne Momente. Aber am meisten hat mir stets die Arbeit im Team Spaß gemacht. Wenn ich da nur an die teils nächtelangen Vorstandssitzungen im Montessorihaus zurückdenke, in denen wir viele Pläne schmiedeten (lacht).

Gibt es Grenzen für das Ehrenamt?

Kopsieker : Es wird meiner Ansicht nach dann gefährlich, wenn Ehrenamt dazu ausgenutzt wird, um soziale Standards herunterzufahren. Die freiwillige Leistung von Menschen einzufordern und als selbstverständlich anzusehen, um zu sparen und das Soziale auszuhöhlen.

Wie kann der neue Ausschuss für Ehrenamt und Sport die vielen freiwilligen Helfer in der Stadt unterstützen?

Kopsieker : Zunächst, denke ich, sollte eine Bestandsaufnahme erfolgen. Was ist alles da? Dann geht es darum, die Initiativen anzuerkennen und wertzuschätzen. Ausschuss und Verwaltung sollten meiner Meinung nach dabei helfen, dass sich die Gruppen untereinander besser vernetzen, um voneinander zu lernen oder sich gegenseitig zu unterstützen. Das kann auch Synergieeffekte bringen. Ferner kann ich mir vorstellen, dass es künftig in der Stadt eine Art zentrale Anlaufstelle gibt, bei der sich Menschen melden können, die sich für ein Ehrenamt interessieren. Auch können Politik und Verwaltung dabei helfen, Fördertöpfe aufzutun oder Weiterbildung zu fördern.

Das wäre ja schon fast ein Vorhabenpaket für die ganze neue Wahlperiode bis 2025...

Kopsieker : (lacht) Ja, das ist in der Tat ein sportliches Programm. Aber wir wollen bei dem Thema unbedingt vorankommen. Eben weil es so wichtig für die gesamte Gesellschaft ist. Man denke auch nur an die Flüchtlingshilfe, was die zum Beispiel durch Patenschaften alles Positives bewirken kann. Es gibt schon so viele Initiativen da draußen, und trotzdem ist noch eine Menge zu tun.

So will sich eine junge Politikerin für die Gesellschaft stark machen

Stadt dankt 110 Salzufler Ehrenamtlern mit Wurst und Musik

TSB Flensburg gewinnt «Großen Stern des Sports»

Ehrenamt, Zusammenhalt, Sparzwang: Warum Meinolf Haase Lippes Landrat werden möchte

Das ist die Zwischenbilanz für den Weihnachtstraum in Bad Salzuflen

Feuerwehr löscht Schornsteinbrand in Bad Salzuflen-Wüsten

Teenager wird in Bad Salzuflen angefahren - Fahrer flüchtet

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €