Blitzeinschlag in Bad Salzuflen: "Ein ohrenbetäubender Knall"

Bad Salzuflen. Margret Jöris fehlen noch immer die richtigen Worte, um den ungeheuren Knall zu beschreiben, mit der ein Blitzschlag am vergangenen Sonntagmorgen ihre Doppelhaushälfte in der Sauerbruchstraße getroffen hat. &bdquo;Ohrenbetäubend!", sagt Jöris. Die 60-Jährige kann am Freitag über das Erlebnis bereits lachen. Und das, obwohl noch nicht alle Schäden behoben sind. Im Keller prüft gerade ein Heizungsbauer, was noch alles repariert werden muss.

Rückblick: Laut Bericht der Feuerwehr muss es gegen 5.20 Uhr am vergangenen Sonntagmorgen gewesen sein, als der Blitz in das Haus einschlägt, in dem Jöris seit mehr als 30 Jahren mit ihrem Mann lebt. &bdquo;Der Blitz hat zunächst die Abdeckung des Schornsteins zerschlagen und ist dann bis in den Keller gefahren, wo er an zwei Stellen links und rechts neben dem Schornstein wieder aus der Wand ausgetreten ist", erklärt Jöris. Die verkohlten Löcher sind noch deutlich zu erkennen.

Bis zum Einschlag hatte Jöris eine unruhige Nacht verbracht. &bdquo;Aufgrund des Gewitters konnte ich nicht schlafen, und dann ist mir auch noch eingefallen, dass ich die Blumen auf der Terrasse gar nicht in Sicherheit gebracht hatte." Als es den Anschein hat, dass Blitz und Donner nachgelassen haben, steht sie aus dem Bett im Obergeschoss auf und geht die Treppe in das Erdgeschoss hinunter. Mit einem Regenschirm in der Hand ordnet sie die Blumen, die draußen stehen. &bdquo;Dann bin ich wieder nach oben gegangen und habe mich neben meinen Mann ins Bett gelegt", erzählt sie. Sie schätzt, dass es etwa 20 Minuten später war, als es den &bdquo;ohrenbetäubenden Knall" gibt. &bdquo;Mein Mann und ich standen quasi senkrecht im Bett. Für einen Moment dachte ich wirklich, mein Herz bleibt stehen", sagt Jöris, die als Industriekauffrau in Dörentrup arbeitet.

Ihr und ihrem Mann sei sofort klar gewesen, dass der Blitz eingeschlagen hatte. Neben dem Knall war es der Geruch, der die Situation so gespenstisch macht. &bdquo;Verschmort" habe es gerochen, so Jöris. Fast alle Steckdosen im Haus seien verkohlt gewesen. &bdquo;Strom hatten wir natürlich keinen mehr." So geht sie mit der Handy-Taschenlampe in der Hand von oben nach unten. &bdquo;Der Keller stand voll mit Wasser, weil wohl die Heizungsrohre zum Teil geplatzt sind", sagt sie.

Gespenstische Situation

Den Druck des Einschlags hätten auch die Nachbarn gespürt. In unmittelbarer Nähe sei ebenfalls der Strom ausgefallen, zum Teil seien auch dort Elektrogeräte beschädigt worden. Bei Jöris selbst zerschlägt es unter anderem zwei Bildschirme und einen Akku-Staubsauger, der an einer Steckdose hängt. Innerhalb kürzester Zeit seien die Nachbarn da gewesen. &bdquo;Sie hatten zum Glück auch schon die Feuerwehr gerufen, die auch sofort zur Stelle war."

Jöris muss lachen, als sie erzählt, dass sie die Rettungskräfte gebeten hat, zu warten, bevor sie über die Treppe ins Obergeschoss gehen. &bdquo;Ich musste an den weißen Teppich denken, der oben liegt und habe noch schnell eine Plane aus der Garage geholt, die ich dort ausgelegt habe." Das müsse wohl der Schock gewesen sein. &bdquo;Ein Feuerwehrmann hat gesagt, die Schuhe ziehe er jetzt aber nicht aus", sagt Jöris und muss wieder lachen.

Giftigen Qualm weggepustet

Mit einem großen Gebläse habe die Feuerwehr den giftigen Qualm aus dem Gebäude gepustet. &bdquo;So konnten wir im Haus bleiben, das dann nicht evakuiert wurde." Auch die Stadtwerke seien schnell zur Stelle gewesen, um das Wasser abzustellen. &bdquo;Und meine Nachbarn haben sofort mit angepackt. Einer hat ganz selbstständig mit einem Eimer und einem Wischer das Wasser aus dem Keller geholt." Dankbar ist sie auch dem Elektrobetrieb und dem Heizungsmonteur, die sofort über Notrufnummern zu erreichen waren. Unterm Strich hatte das Paar Glück im Unglück: Da es sich um einen sogenannten &bdquo;kalten Blitzeinschlag" handelte, brach kein Feuer in dem Haus aus.

An Schlaf war dennoch nicht mehr zu denken. &bdquo;Den Sonntag haben wir dann bei Nachbarn verbracht, die Nacht auf Montag waren wir schon wieder in unserem Haus." Jöris hofft, dass innerhalb der nächsten Zeit alles wieder in Ordnung gebracht wird. Die genaue Schadenshöhe stehe noch nicht fest. Die entsprechenden Formalitäten mit der Versicherung laufen noch. &bdquo;Und dann kommt noch einmal die große Grundreinigung", sagt sie und lacht.

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