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Digitalisierung

Stadtverwaltung macht Bad Salzuflen mit „Anliegenmelder“ transparenter

Der Anliegenmelder soll für Bürgerinnen und Bürger einen direkten Kanal zur Stadt öffnen. © Sven Kienscherf

Bad Salzuflen. Illegal abgeladener Müll am Straßenrand, eine hochstehende Gehwegplatte oder eine defekte Straßenleuchte auf dem Schulweg: Solche Beobachtungen können Bürgerinnen und Bürger, Gäste, Unternehmen und Vereine seit einigen Monaten direkt an die Stadtverwaltung melden. Möglich macht das der digitale „Anliegenmelder“, ein Online-Dienst im städtischen Serviceportal. Ziel ist es, Hinweise, Ideen und Anregungen unkompliziert, transparent und stadtweit zu erfassen, heißt es laut Pressemitteilung der Stadt. Der Dienst ermöglicht eine schnelle Weiterleitung an die zuständigen Stellen und soll Abläufe vereinfachen.

Der Onlinedienst deckt den gesamten Prozess digital ab – von der Erfassung über die Bearbeitung bis zur Dokumentation. Pflichtfelder und automatisierte Prüfungen stellen sicher, dass die zuständigen Fachbereiche alle notwendigen Informationen von Beginn an erhalten. Zudem können Standorte genau angegeben und Fotos hochgeladen werden.

Arbeitsschritte reduzieren

„Mit dem ‚Anliegenmelder‘ reduzieren wir Arbeitsschritte deutlich und erreichen kürzere Reaktionszeiten“, erklärt Lena Sargalski, Stabsleitung Strategie, Innovation und Digitalisierung. Innerhalb der Verwaltung habe sich bereits nach kurzer Zeit eine positive Dynamik entwickelt. Mitarbeitende hätten ihre digitalen Kompetenzen ausgebaut, identifizierten sich stärker mit dem neuen Service und empfänden ihn als Entlastung im Arbeitsalltag, so Sargalski laut Pressemitteilung.

Seit der Inbetriebnahme sind nach Angaben der Stadt mehr als 250 Meldungen eingegangen. Rund 85 Prozent davon konnte die Verwaltung direkt bearbeiten, nahezu die Hälfte innerhalb von weniger als drei Tagen. Etwa jedes zehnte Anliegen wurde an externe Dienstleistende oder andere Behörden weitergeleitet, wenn die Zuständigkeit nicht bei der Stadt lag. Rund fünf Prozent der Eingaben entfielen auf allgemeine Anregungen oder Feedback.

Mehr als 60 Prozent der Meldungen betreffen die Bereiche Sauberkeit, Straßenverkehr und Grünpflege. Um Rückfragen zu vermeiden, empfiehlt die Stadt, Anliegen möglichst präzise zu formulieren. Bei komplexeren Themen setze die Verwaltung bewusst auf den direkten Austausch, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln, heißt es weiter.

Zentraler Kanal

Langfristig soll der „Anliegenmelder“ als zentraler Kanal für alle Hinweise dienen – auch für solche, die telefonisch oder persönlich eingehen. Dadurch entstehe eine einheitliche Datenbasis, die eine bessere Auswertung und Priorisierung ermögliche. Die freiwillige Angabe des Standorts zeige, wie sich Themen im Stadtgebiet verteilen, sodass Einsätze effizienter geplant werden könnten. Nutzerinnen und Nutzer erhalten auf Wunsch Rückmeldungen zum Bearbeitungsstand, wodurch der Prozess nachvollziehbar bleibt.

Regelmäßige Austauschrunden zwischen den beteiligten Dienststellen und dem Stab Strategie, Innovation und Digitalisierung sowie freiwilliges Nutzerfeedback sollen laut Pressemitteilung dazu beitragen, den Service weiterzuentwickeln.

Der Onlinedienst „Anliegenmelder“ ist rund um die Uhr unter salzuflen.info/anliegenmelder erreichbar. Eine Anmeldung über die BundID ist möglich, aber nicht verpflichtend.

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