Bad Salzuflen. Trotz des beherzten Eingreifens zweier Pflegerinnen ist eine Bewohnerin der „MediCare-Seniorenresidenz Hoffmannspark" in Bad Salzuflen am Montagabend bei einem Brand ums Leben gekommen. Die 67-jährige Herforderin verstarb noch in ihrem Zimmer.
Gegen 20.45 Uhr löste die Brandmeldeanlage der Einrichtung aus und alarmierte die Salzufler Feuerwehr. „Bereits während der Anfahrt informierte die Leitstelle die Einsatzkräfte über ein Realfeuer", schreibt die Wehr in ihrer Pressemitteilung. Demnach habe es in einem Patientenzimmer gebrannt. Vor Ort konnte die Wehr allerdings nur noch leichten Rauch feststellen.
Denn: Zwei Pflegerinnen hatten nach dem Alarm unmittelbar gehandelt und waren in das betroffene Zimmer gelaufen. Dort fanden sie nach Angaben der Feuerwehr ein brennendes Sauerstoffgerät vor, die Flammen waren bereits auf die Bewohnerin übergesprungen. „Geistesgegenwärtig löschten die beiden die Frau mit einer Bettdecke ab", heißt es. Doch trotz sofortiger Wiederbelebungsversuche kam für die Seniorin jede Hilfe zu spät – sie starb in ihrem Zimmer.
Die beiden Pflegerinnen zogen sich nach Angaben der Polizei leichte Rauchvergiftungen zu und wurden zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Auch am Folgetag standen sie noch unter Schock, wie Einrichtungsleiterin Martina Jetschick über die Pressestelle von „MediCare" mitteilen ließ. Die beiden seien von dem Vorfall „sehr mitgenommen".
Ermittlungen dauern an
Die Feuerwehr, die mit etwa 30 Einsatzkräften vor Ort war, kontrollierte am Montagabend noch die Brandstelle und setzte Überdrucklüfter ein, um den Rauch aus dem Gebäude und Zimmer zu drücken. Die Schadenshöhe im Patientenzimmer selbst ist durch das umsichtige Eingreifen gering, heißt es. Nach gut eineinhalb Stunden konnte die Wehr wieder abrücken.
Im Rahmen einer Obduktion wird laut der Polizei noch die genaue Todesursache der Bewohnerin, die auf ein Sauerstoffgerät angewiesen war, ermittelt. Die erste Annahme, dass das Sauerstoffgerät selbst gebrannt habe, hat sich währenddessen nicht bestätigt, teilt die Polizei mit. Stattdessen soll der Brand „durch den fahrlässigen Umgang mit brennbaren Materialien bei gleichzeitiger Nutzung des mobilen Sauerstoffgerätes" entstanden sein, heißt es weiter. Sprich: Die Seniorin scheint den Brand versehentlich selbst verursacht zu haben. Ob dabei eine Zigarette oder eine Kerze im Spiel gewesen sein könnte, wollte die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage nicht bestätigen.
„Wir sind zutiefst betroffen über den Tod unserer Bewohnerin und möchten den Angehörigen unser aufrichtiges Beileid aussprechen", wird Martina Jetschick in einer Mitteilung zitiert. Ihr Dank gelte besonders den beiden Kolleginnen, die den Brand gelöscht und noch versucht hatten, die Bewohnerin zu retten.