Salzufler Gastronom lebt seinen Mallorca-Traum

Bad Salzuflen/Mallorca . Goodbye Bad Salzuflen, buenos días Cala Ratjada. Vor einem Jahr hat Kult-Gastronom Jürgen Ortmann den Pachtvertrag für das &bdquo;El Año“ unterschrieben, seit sechs Monaten läuft der Betrieb im spanischen Ableger des &bdquo;Anno 66“ in Salzuflen. Wie arbeitet und lebt es sich unter mallorquinischer Sonne? Die LZ hat mit dem Auswanderer telefoniert.

&bdquo;Ja, guten Morgen“, so tönt es mittags um 13.15 Uhr vom anderen Ende der Leitung. Ein gut aufgelegter Jürgen Ortmann ist von einer Siesta weit entfernt. &bdquo;Ich stehe gerade in der Küche und brate Schnitzel“, verrät er geschäftig. &bdquo;Man sollte nicht nach Spanien kommen, wenn man denkt, dass andere für einen arbeiten“, hat Ortmann direkt den ersten Ratschlag parat.

Tschüss, Rheuma Von Pessimismus ist der 56-Jährige jedoch weit entfernt. &bdquo;Seit ich hier in der Wärme bin, muss ich keine Schmerzmittel mehr gegen Arthrose oder Rheuma nehmen“, sieht er seine Lebensqualität um ein Vielfaches gesteigert. Mit der Eröffnung des &bdquo;El Año“ am Hafen von Cala Ratjada hat sich der zweifache Familienvater einen lang gehegten Traum erfüllt.

Und der Laden läuft, wie er stolz bestätigt. &bdquo;Ich würde es immer wieder machen“, bereut Ortmann die Entscheidung nicht. Dabei hat er in der Kurstadt einen enorm großen Koffer zurückgelassen. &bdquo;Bad Salzuflen ist mein Leben, und dieses Leben fehlt mir natürlich sehr“, gibt er zu.

Wer seinen Fernsehauftritt bei der Auswanderer-Serie &bdquo;Goodbye Deutschland“ auf VOX gesehen hat, der weiß, wie nah Jürgen am Wasser gebaut hat, wenn es um Familie und Freunde geht.

Der echte Jürgen &bdquo;Das war der echte Jürgen“, sind ihm die tränenreichen Szenen keineswegs peinlich. Die privaten Einblicke kamen bei der Produktionsfirma so gut an, dass direkt ein Vertrag für weitere Folgen ins Haus flatterte. Darauf warten andere fünf Jahre, habe ihm die Kamerafrau verraten. &bdquo;Die Sendung hat uns natürlich einen richtigen Bekanntheitsschub gegeben“, berichtet Jürgen Ortmann, dass er zu einem beliebten Fotomotiv auf der Insel geworden ist.

Im Rampenlicht zu stehen, ist für den Wirt aus Leidenschaft kein Problem. 14 Jahre im Hauptquartier, dem &bdquo;Anno“ in der Osterstraße, als Kasper vom Dienst waren die beste Vorbereitung.

WM in der Mallorca-Sonne Und das nächste Eisen hat Ortmann auch schon im Feuer: &bdquo;Wir bieten vom 10. November bis zum 10. Januar 2023 Gästen die Möglichkeit, bei uns die Fußball-WM live in der Sonne zu erleben oder einfach dem Weihnachtsstress zu entfliehen.“ Dafür habe er nicht nur einen Kooperationsvertrag mit einem Hostel geschlossen, sondern auch die Option auf Übernahme dieses Quartiers im nächsten Jahr.

So ganz nebenbei erwähnt der Unternehmer dann noch, dass mit eigenem Gin, Rum, Obstler, Trockenfrüchten und Gewürzen der Merchandise-Shop in der Bar um weitere Artikel ergänzt worden ist.

Anzeige wegen Frauenfeindlichkeit Auf die Frage nach negativen Erfahrungen fallen Jürgen Ortmann zwei Dinge ein: &bdquo;Die Zusammenarbeit mit Behörden und deren fehlender Humor.“

Für seine markigen Sprüche wie &bdquo;Der letzte Gast des Abends darf die Bedienung mitnehmen“ habe es prompt eine Anzeige wegen Frauenfeindlichkeit gegeben. Das fassungslose Kopfschütteln darüber ist sogar durchs Telefon und über die Entfernung von gut 1400 Kilometer Luftlinie nach Salzuflen zu hören.

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