Lob und Kritik an „Salzuflen blüht auf“: Das sagen Stadt und Mitwirkende dazu

Bad Salzuflen. Saisonstart bei bestem Wetter: Nach der Drohnenshow am Samstagabend lockten am Sonntag Frühjahrsmarkt, verkaufsoffener Sonntag, Gesundheitstag und viele Aktionen in die Kurstadt. Die Besucher fanden viele lobende Worte – aber äußerten auch Kritik. Was sagt die Stadt als Veranstalter dazu? Und wie beurteilen sie selbst, aber auch andere, die mitgewirkt haben, das Event? Die LZ hat nachgeforscht.

Fakt ist: Nach ersten Anlaufschwierigkeiten füllte sich die Stadt ab dem Nachmittag. &bdquo;Es waren Tausende unterwegs“, sagt Felix Kleemeyer, Abteilungsleiter Event bei der Stadt. Die Lange Straße etwa sei brechend voll gewesen. Das bestätigt Bianca Dörner, die bei &bdquo;Leder Reese“ arbeitet: &bdquo;Erst nach dem Mittagessen gehen die Leute bummeln – das ist ganz normal“, sagt sie. Vor allem das gute Wetter und die Aktionen hätten die Leute gelockt. &bdquo;Für uns alles wunderbar und wie erwartet.“

&bdquo;Hatten richtig gut zu tun“ Dem schließt sich Susanne Becker vom &bdquo;Trend Outlet“ an. &bdquo;Wir hatten richtig gut zu tun“, sagt die Inhaberin. Sie sei sehr zufrieden gewesen. Nur hätte man gerne noch offensiver mit dem Verkaufsoffenen werben dürfen, wünscht sie sich fürs nächste Mal. &bdquo;Gerne auch mit Plakaten oder Flyern für die Geschäfte.“

Dass die Stadt es überhaupt geschafft habe, einen verkaufsoffenen Sonntag zu genehmigen, freut Jupp Westfeld. &bdquo;Davon profitieren schließlich alle“, sagt der Inhaber des &bdquo;Lebenslang“ am Markt und Vorsitzender des Vereins &bdquo;Die Bad Salzufler Gastronomie“. Es sei ordentlich was los gewesen in der Stadt, die Veranstaltung an sich hält er für &bdquo;eine gute Sache.“ Nur frage er sich, ob der Gesundheitstag zum Thema Darmkrebs so richtig dazu gepasst habe...

Hat er, bestätigt Professor Dr. Helmut Neumann. Der Gastroenterologe mit Praxis in Salzuflen hatte die Idee zum Gesundheitstag, für den die Stadt die Konzerthalle zur Verfügung gestellt hatte. Gut 350 Leute aller Altersklassen hätten die Vorträge besucht, viele seien danach noch zur Diskussion geblieben. Und auch die Info-Stände seien gut angenommen worden. &bdquo;Wir hatten richtig viel Zulauf, ich war sehr zufrieden“, sagt Neumann. Daher habe er auch schon Pläne fürs nächste Jahr, verrät er.

Währenddessen sind auch die Beschicker des Wochenmarkts, die sich zum Frühlingsmarkt auf dem Salzhof eingefunden hatten, mit der Auslastung sehr zufrieden gewesen. Nur das Musikprogramm passte nicht so richtig, gibt Marktmeister Manfred Goldapp zu Protokoll. Beim Telefonat am Sonntagnachmittag ist er dann auch kaum zu verstehen, so laut ist die Musik im Hintergrund. &bdquo;Harter Beat, das geht ganz schön auf die Ohren und passt hier nicht rein“, sagt Goldapp. Vor allem die Stände direkt an der Bühne hätten Probleme gehabt, sich mit ihren Kunden zu verständigen – und das auch am Umsatz gemerkt. &bdquo;Wenn wir diese Kleinigkeiten noch ausloten, ist ,Bad Salzuflen blüht auf’ aber auf jeden Fall eine Veranstaltung mit Zukunft“, zieht Goldapp Bilanz.

Rockband als Notlösung Dass die Musikauswahl nicht allzu optimal war, weiß Felix Kleemeyer. Wie es überhaupt dazu kam, dass eine Rockband verpflichtet wurde? Die eigentlich engagierte Soul-, Pop- und Jazzband habe krankheitsbedingt kurzfristig am Samstag abgesagt. &bdquo;Wir standen dann vor der Wahl, den Musik-Act ausfallen zu lassen oder eine Ersatzband zu engagieren.“ Am Ende fiel die Entscheidung auf die Notlösung – und auf die Rockband. So kurzfristig sei auch keine andere zu finden gewesen, sagt Kleemeyer. Im kommenden Jahr wolle man auf jeden Fall auf passendere Musik achten.

Und auf ausreichend Getränke – das Bier war nämlich bei der Drohnenshow im Kurpark am Samstagabend schon gegen 20.30 Uhr ausgegangen, zudem hatten sich lange Schlangen gebildet. &bdquo;Das war ein großer Kritikpunkt, der uns natürlich nicht entgangen ist“, sagt Kleemeyer. Allerdings hatten sowohl Stadt als auch die externen Dienstleister, die für die Bewirtung zuständig waren, mit deutlich weniger Besuchern gerechnet. Von gut 3500 ging man aus, es kamen mehr als 5000. Da reichte das Bier am Ende nicht - eine &bdquo;Fehlkalkulation“ des Dienstleisters.

Die Idee, schon im Vorfeld weitere Getränkeanbieter zu engagieren, habe man aufgrund von Kurzfristigkeit und Ferienzeit nicht umsetzen können und nur Absagen kassiert, sagt Kleemeyer. Selbst erfahrene Gastronomen wie Jupp Westfeld hätten mit solch einem Andrang im Kurpark aber auch nicht gerechnet. Westfeld sei nach der Show in seinem &bdquo;Lebenslang“ selbst überrannt worden. &bdquo;Im Laden war die Hölle los, auch wir sind untergegangen.“

&bdquo;Guter Auftakt für die Saison“ Und warum fand ein Neujahrsgruß den Weg via Drohnen in den Himmel? Weil das komplette Programm, das ursprünglich für Silvester gedacht gewesen war, aufgrund des großen Aufwands und mangelnder Kapazitäten beim Dienstleister so schnell nicht habe neu programmiert werden können, lediglich Kleinigkeiten seien veränderbar gewesen, sagt Kleemeyer. So stand am Ende eben &bdquo;Frohes Jahr“ am Salzufler Nachthimmel.

Zufrieden gewesen sei man mit dem Event aber allemal. Und auch mit dem Sonntag sei man &bdquo;im Großen und Ganzen zufrieden“, sagt Kleemeyer. Man habe mit der Premiere des neuen &bdquo;Bad Salzuflen blüht auf“ nun ein Gerüst geschaffen, auf das sich aufbauen lasse. &bdquo;Es war ein sehr guter Auftakt für die Saison.“

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