Festliches Konzert in Bergkirchen mit Markus Schön und Yasko Linnartz

Bad Salzuflen/Bergkirchen (krü). Der aus Lage gebürtige Klarinettist Markus Schön, Soloklarinettist der Bayerischen Staatsoper München und Professor in Graz, war schon öfters Gast in Bergkirchen. Dass er mit seiner Klavierbegleiterin Yasko Linnartz, Klavierdozentin der Musikhochschule Hannover, ein Weihnachtskonzert gestaltete, war für die zahlreichen Gäste der anheimelnden Bergkirche eine Premiere. Im fein abgestimmten Programm hat das Duo die Weihnachtszeit aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.

Das Konzert begann mit dem innigen Lied &bdquo;Ich steh an Deiner Krippen hier“, das Schön zunächst solistisch vortrug. Dieser wohl berühmteste Choral aus Bachs Weihnachtsoratorium fängt in seiner Demut die Essenz der weihnachtlichen Botschaft ein, die von Schön und Linnartz berührend vertont wurde. Die Klarinette übernahm im gesanglichen Ton die Melodie, während das Klavier den harmonischen Unterbau feinfühlig gestaltete.

Bachs Sonate BWV 1030 wurde ursprünglich für Flöte komponiert. Schön gestaltete die lyrischen und kontrapunktischen Passagen sehr beeindruckend. Über flinken Klavierläufen legte sich die Klarinette im elegischen Fluidum. Linnartz begleitete mit stilistischer Präzision und klarem Gespür für die Klangbalance. Einem würdevollen Largo folgte ein hochvirtuoses Presto mit akzentuierten Punktierungen.

Variationen über den Weihnachtsmann Die 12 Variationen über &bdquo;Morgen kommt der Weihnachtsmann“ schrieb Mozart 1781. Das kurzweilige Klavierwerk ist sehr populär, enthält jedoch technische Herausforderungen und überraschende Wendungen, die Linnartz brillant meisterte. Mit spielerischer Leichtigkeit und Charme entwickelte sie die Charaktere der Variationen, ließ ausdrucksstark die Glocken läuten, spielte mal filigran, lyrisch verhalten oder fröhlich hüpfend.

Liszts &bdquo;Weihnachtsbaum“-Sätze &bdquo;Heilige Nacht“ und &bdquo;Die Hirten an der Krippe“ entführten das Publikum in eine klangliche Welt voller Besinnlichkeit. Sanfte tiefe Töne der Klarinette harmonierten beeindruckend mit meditativen Klavierklängen. Die Hirten begleitet die Melodie &bdquo;In dulci jubilo“.

In Max Bruchs &bdquo;Ave Maria“ op. 61, ursprünglich 1892 für Cello und Orchester geschrieben, entfaltete die Klarinette eine strahlende Wärme. Das Duo entfachte Dramatik im deklamatorischen Spiel, das wie ein Zwiegespräch erschien.

Zum Abschluss erklangen Ausschnitte der Orgeltranskription BWV 594, in der Bach das Violinkonzert &bdquo;Grosso Mogul“ von Vivaldi bearbeitet hat. Nach einem dramatischen Rezitativ entfaltete sich ein freudig jubilierender Schlusssatz, der von Schöns virtuosem Klarinettenspiel und Linnartz’ präzisem Klavierspiel geprägt war. Nach einer ausgedehnten Kadenz, deren Länge wohl der Widmung eines Großmoguls zu verdanken ist, endete das Konzert auf einer triumphalen Note. Für den lang anhaltenden Applaus bedankte sich das Duo als Zugabe mit einer Bearbeitung von &bdquo;In dulci jubilo“ von Johann Michael Bach (1648-1694), dem Sohn eines Großonkels des berühmten Barockmeisters.

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