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„Omas gegen Rechts“ demonstrieren in der Salzufler Innenstadt

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Die "Omas gegen Rechts" demonstrieren in der Fußgängerzone für Gleichberechtigung. - © Omas gegen Rechts Bad Salzuflen
Die "Omas gegen Rechts" demonstrieren in der Fußgängerzone für Gleichberechtigung. (© Omas gegen Rechts Bad Salzuflen)

Bad Salzuflen. Frauenrechte und die Abgrenzung zu extrem rechten Ideologien haben jetzt im Mittelpunkt einer Kundgebung und Demonstration der „Omas gegen Rechts“ in der Salzufler Innenstadt gestanden. Vor dem Gradierwerk machten mehrere Rednerinnen zum Internationalen Frauentag am 8. März auf Erfolge und bestehende Herausforderungen in der Gleichberechtigung aufmerksam, wie es in einer Pressemitteilung der „Omas gegen Rechts“ heißt.

„Bei unserer Aktion geht es nicht um Geschenke zum Frauentag, sondern um Frauenrechte“, betonte Initiatorin Susanne Huppke demnach zu Beginn der Veranstaltung. Sie erinnerte daran, dass eine der ersten Maßnahmen der Nationalsozialisten nach ihrer Machtergreifung 1933 das Verbot von Aktionen zum Internationalen Frauentag gewesen sei.

Rednerin Cornelia Böske kritisierte den rückläufigen Frauenanteil im Deutschen Bundestag, der nach der jüngsten Wahl auf 32,4 Prozent gesunken sei. Besonders niedrig sei der Frauenanteil bei der AfD, die in dieser Hinsicht das Schlusslicht bilde. Sie thematisierte zudem den „Equal Pay Day“, der in diesem Jahr auf den 7. März fiel. Frauen hätten demnach bis zu diesem Tag unbezahlt gearbeitet, wenn man ihr Durchschnittseinkommen mit dem der Männer vergleiche. Viele Frauen seien im Alter finanziell abhängig von ihren Partnern oder müssten Bürgergeld beantragen.

Gewalt gegen Frauen

Sprecherin Elwira Multmeier lenkte den Fokus auf Gewalt gegen Frauen. Während Angriffe von Fremden oft im Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung stünden, finde die Mehrheit der Übergriffe im häuslichen Umfeld statt – dort, wo sich Frauen eigentlich sicher fühlen sollten.

Auch das Thema Schwangerschaftsabbruch wurde angesprochen. Die Rednerinnen beklagten, dass eine Reform des § 218 StGB gescheitert sei, wodurch Abbrüche weiterhin kriminalisiert würden.

Magdalene van Gellekom berichtete über ihre erste Begegnung mit den „Omas gegen Rechts“ bei einer Fridays-for-Future-Demonstration, während Simone Plöger als berufstätige Mutter auf die Errungenschaften der Frauenbewegung hinwies: „Ohne den jahrzehntelangen Einsatz von Frauen für ihre Rechte gäbe es für mich keinen Platz als Professorin an der Universität, keine Möglichkeit, als Mutter Vollzeit zu arbeiten und keine Freiheit, mein Leben nach meinen Vorstellungen zu gestalten“, erklärte sie.

Musikalisch begleitet wurde die Kundgebung vom Chor der „Omas gegen Rechts“ unter Leitung von Annette Hölscher. Im Anschluss zogen die Demonstrierenden – darunter auch einige Männer – singend durch die Innenstadt. Ihr Auftreten wurde von vielen Passanten mit Applaus begrüßt.

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