Kürbisse, Skelette, Kunstblut: Autorin verwandelt Haus in Bad Salzuflen in Gruselkulisse

Bad Salzuflen. In der Gartenstraße wabert dichter Nebel, schummriges Licht fällt durch die Fenster, und wer den schmalen Weg zum Haus von Nicole Lange hinuntergeht, stößt in der Garage gleich auf ein Skelett. Passender Auftakt für einen Abend des Schreckens: Die Hausherrin empfängt ihre Gäste lebendig, quirlig – und mit einer Axt, die scheinbar in ihrer Schädeldecke steckt.

Das Horrorhaus von Bad Salzuflen hat am Samstagabend seine Pforten geöffnet. Vom Keller bis zur zweiten Etage erwartet die Besucher eine Mischung aus Grusel, Schock und Witz. Rund 70 geladene Gäste kamen, obwohl Halloween noch auf sich warten lässt. Überall sieht man Teufelshörner, Totengesichter und Untote, die in kleinen Gruppen durch das Haus ziehen – immer in Erwartung, dass irgendwo eine lebensgroße Animatronic-Figur plötzlich zuckt, schreit oder sich bewegt.

Leidenschaftliche Liebesgeschichten mit düsteren Themen &bdquo;Meine Inspiration für die Dekoration hole ich mir beim Schreiben“, sagt Nicole Lange. Sie ist begeisterte Dark-Romantasy-Autorin, seit 1992 vom Lese- und Schreibfieber gepackt. Meist kennt sie das Ende ihrer Geschichten selbst noch nicht – sie schreibt entdeckend und lässt sich von ihren Figuren leiten. Ihr Genre, die Dark Romantasy, verbindet leidenschaftliche Liebesgeschichten mit düsteren Themen wie Macht, Obsession und moralischen Grauzonen. Beispiele dafür sind ihre &bdquo;Empire-Dilogie“ mit den Bänden &bdquo;Ein Himmel aus Opal“ und &bdquo;Ein Kleid aus Kristall“ sowie weitere Veröffentlichungen.

Seit fünf Jahren wird diese kreative Energie auch im eigenen Zuhause sichtbar: Für einen Tag verschwinden Bilder, Möbel und Dekoartikel auf dem Dachboden, und Nicole Lange verwandelt mit Ehemann Guido und den beiden Kindern das Haus in eine düstere, zugleich humorvolle Kulisse voller Atmosphäre.

Horror-Fan Freundin Michaela Fink ist begeistert: &bdquo;Ich bin ein totaler Horror-Fan und finde das Event einfach toll.“ Auch Besucher Deler Rascho, Arbeitskollege von Nicole Lange, zeigt sich beeindruckt: &bdquo;Ich bin zum ersten Mal hier – so etwas habe ich noch nie erlebt, aber es ist richtig gut.“

Zwischen den großen Monsterfiguren und Spezialeffekten entdeckt man viele liebevolle Details: In der Küche stehen Kuchen in Sargform, die Tischtücher tragen blutige Handabdrücke, und im Badezimmer fällt eine verschnürte Leiche in der Wanne erst auf den zweiten Blick auf.

Eine Szene erinnert an Hitchcocks Klassiker &bdquo;Psycho“: Im Schaukelstuhl sitzt eine mumifizierte Frau mit Kind auf dem Schoß. Draußen wird auf den Balkonvorhang eine dreidimensionale Holographie projiziert – ein Effekt, der den Schrecken perfekt abrundet.

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